Bayer Leverkusen Geschäftsführer Fernando Carro hat zu geringe Einnahmen aus der Auslandsvermarktung der Medienrechte der Fußball-Bundesliga beklagt.
«150 Millionen sind nicht der Anspruch, den wir haben», kritisierte der Vorsitzende der Geschäftsführung des Erstligisten beim Kongress SpoBis in Düsseldorf. Die Rechte seien «völlig unter Markt verkauft».
In der vergangenen Saison hatte die Liga rund 150 Millionen Euro netto im Ausland eingenommen. In der laufenden Spielzeit werden nach dpa-Informationen von der Deutschen Fußball Liga rund 170 Millionen prognostiziert.
DFL-Chefin Donata Hopfen hatte beim Kongress zuvor zur Rechtevermarktung im Ausland gesagt: «Da haben wir Potenziale. Da hängen wir nach.» Die seit Januar bei der DFL beschäftigte Hopfen machte den Clubs aber keine Hoffnung auf schnelle Zuwächse und verwies unter anderem auf langfristige Vereinbarungen. Verträge, die im kommenden Jahr auslaufen, haben nach ihren Angaben ein Volumen von gerade einmal zwölf Millionen Euro.
«Es muss der Anspruch sein, die Erlöse zu steigern», sagte Oliver Mintzlaff von RB Leipzig. Hopfen habe in diesem Bereich «ein schweres Erbe übernommen». Mintzlaff appellierte aber auch «an die Eigenverantwortung der Vereine». Der RB-Chef will «die Clubs in die Pflicht nehmen», wenn es um Reisen ins Ausland geht. Mintzlaff schlug vor: «Wer sich nicht einbringt, partizipiert weniger oder gar nicht.»
Ähnlich äußerte sich Carsten Cramer aus der Geschäftsführung von Borussia Dortmund «Wir können mehr präsent sein», sagte Cramer und fragte provokant: «Warum immer Trainingslager in der Schweiz oder Österreich machen?»