Nach dem Angriff Russlands hat eine Gruppe brasilianischer Fußballer in der Ukraine um Hilfe gebeten.
«Wir bitten die brasilianische Regierung um Unterstützung», sagte der Brasilianer Marlon Santos von Schachtjor Donezk in einem Video auf seinem Instagram-Account. Darin war er – offensichtlich in einem Hotel – mit anderen Spielern, Frauen und teilweise Kindern zu sehen. «Wegen des Treibstoffmangels, der geschlossenen Grenze und des geschlossenen Luftraums können wir nicht ausreisen», ließ er wissen. Eine der Frauen sagte, sie wüssten nicht, ob sie Essen haben würden.
Mehr als 30 brasilianische Spieler stehen bei ukrainischen Erstliga-Clubs unter Vertrag, allein zwölf bei Schachtjor Donezk. Clubs wie der Serienmeister spielen bereits seit mehreren Jahren nicht mehr in ihrer Heimat in den pro-russischen Separatisten-Gebieten der Ostukraine. Spieler und Trainer von Schachtjor leben und trainieren in der Hauptstadt Kiew.
Nach Medien-Informationen sitzen das Team und sein italienischer Trainer Roberto De Zerbi dort in einem Hotel fest. Der ukrainische Fußball-Verband setzte den Spielbetrieb der ersten Liga aus. Eigentlich sollten die Partien in der Premier Liga am 25. Februar nach der Winterpause wieder beginnen.
Roberto De Zerbi hält sich trotz des aktuellen Konflikts weiter in der Ukraine auf. «Die italienische Botschaft hatte uns angehalten, zu gehen, aber ich als Mann des Sports konnte dem Club und dem Fußball nicht den Rücken kehren», sagte der Italiener der Nachrichtenagentur Italpress am Telefon. Der 42-Jährige aus Brescia in Norditalien befindet sich nach eigenen Angaben in einem Hotel. «Es ist ein schlimmer Tag», erzählte er und schilderte weiter: «Heute Nacht haben uns die Explosionen aufgeweckt.» De Zerbi glaube zumindest derzeit nicht, dass er in Gefahr sei.