Eintracht Frankfurt droht in der Champions League demnächst ein Geisterspiel.
Vor der Gruppenpartie bei Olympique Marseille lieferten sich Fans beider Vereine im Stade Velodrome heftige Pyro-Auseinandersetzungen. Aus beiden Fanblöcken wurden auf die gegnerischen Anhänger Leuchtraketen gefeuert und Böller geworfen.
Für Wirbel sorgten außerdem Bilder im Internet, die einen Eintracht-Fan beim Hitlergruß zeigen sollen. Ein Sprecher der zuständigen Präfektur sagte, man habe die Bilder gesehen und sei dabei, sie zu überprüfen. Der europäische Dachverband UEFA sei bereits informiert worden. Laut «Bild» bemüht sich die Eintracht, den Verdächtigen zu identifizieren.
Club reagiert beschämt
«Wir schämen uns für Menschen, die aus Frankfurt kommen, den Adler auf der Brust tragen und den Hitler-Gruß zeigen. Ihr gehört nicht zu diesem Verein, zu dieser Stadt, ihr gehört nicht zu uns», schrieb die Fanabteilung der Eintracht auf Facebook.
Vier deutsche Fans wurden laut dem Sprecher der Präfektur festgenommen, weil sie verbotenes Feuerwerk mit ins Stadion nehmen wollten. Vier OM-Fans wurden demnach wegen versuchter Übergriffe auf die Ordnungskräfte mitgenommen. Insgesamt habe es aber keine größeren Vorfälle gegeben.
Folgen für die Eintracht?
Für den Bundesligisten könnten die Vorkommnisse drastische Folgen nach sich ziehen, da die SGE nach dem Platzsturm im Europa-League-Halbfinale gegen West Ham United von der Europäischen Fußball-Union zu einem Zuschauerausschluss im nächsten internationalen Spiel verurteilt worden war. Die Strafe war für zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt worden, könnte nach den Vorfällen in Marseille aber in Kraft treten.
Ihre nächsten beiden Champions-League-Spiele bestreitet die Eintracht gegen Tottenham Hotspur. Am 4. Oktober tritt die SGE zunächst zuhause an, rund eine Woche später findet die Partie in London statt.