Geschäftsführer Fredi Bobic von Fußball-Bundesligist Hertha BSC glaubt nicht an eine erhöhte Attraktivität beim Wegfall der 50+1-Regel für Investoren.
«Vielleicht würde das kurzfristig für mehr Spannung sorgen. Aber es geht um viel mehr Basisarbeit, als nur zu sagen, irgendetwas muss verschwinden», sagte der 50-Jährige zu «Sports Illustrated». Die 50+1-Regel in Deutschland schreibt vor, dass der Stammverein immer die Stimmenmehrheit in einer ausgegliederten Kapitalgesellschaft besitzen muss.
Allerdings verweist der ehemalige Nationalmannschaftsangreifer darauf, dass sich die Grundlagen auch ändern könnten. «Natürlich wird es Konstrukte geben, die manchmal fragwürdig und zu hinterfragen sind. Aber so ist die Entwicklung. Die werde weder ich, die wird keiner aufhalten können», sagte Bobic: «Es wird sich zeigen, wo die meiste Substanz drinsteckt. Am Ende spielt das Monetäre immer eine Rolle.»
Auch wenn durch die Regel die Bundesliga finanziell nicht mit anderen Ligen mithalten kann, sieht Bobic keine Nachteile bezüglich der Attraktivität: «Wir müssen uns nicht verstecken. Ich finde, wir machen uns manchmal selbst viel zu klein. Die Liga ist eine spannende Liga, eine schöne Liga zum Anschauen.» Auch international spiegeln Erfolge wie der Gewinn der Europa League durch Bobics ehemaligen Verein Eintracht Frankfurt sowie die Auftritte des FC Bayern den Reiz der Bundesliga wider: «Deshalb müssen wir uns nicht an den anderen orientieren, sondern unsere Werte und unsere Kultur leben.»