Keine ausgebreiteten Arme, kein Luftsprung und kein Jubelschrei: Danny Blum genoss sein Tor beim 2:0 (1:0)-Sieg des VfL Bochum gegen Eintracht Frankfurt still. So wie er es angekündigt hatte: «Falls ich treffe, möchte ich das aus Respekt vor der Eintracht nicht groß bejubeln.»
Dabei war das Tor des Bochumer Offensivspielers, der von 2016 bis 2018 für Frankfurt spielte, am Abend in der Abschlusspartie des 9. Spieltags der Fußball-Bundesliga etwas Besonderes.
Blum ebnete mit seinem Treffer in der dritte Minute der Partie den Weg zu Bochums dritten Saisonsieg, dem zweiten nacheinander. Und da spät auch noch Sebastian Polter traf, zog der Aufsteiger in der Tabelle an Europapokal-Teilnehmer Frankfurt auf Platz 14 vorbei. Was auch daran lag, dass bei der Eintracht nichts von der guten Leistung zu sehen war, mit der dieselbe Elf drei Tage vorher noch Olympiakos Piräus (3:1) in der Europa League geschlagen hatte. «Unsere Achterbahnfahrt geht weiter», kommentierte Eintracht-Trainer Oliver Glasner die Leistung seiner Mannschaft.
Blum: Erstes Tor gegen Ex-Club
Auch für den früheren Eintracht-Profi Blum war es eine Achterbahnfahrt – der Gefühle. Sein erstes Bundesligator im VfL-Trikot, sein erstes Tor gegen den Ex-Club und es gelang ihm ausgerechnet nach monatelanger Verletzungspause beim Startelf-Comeback. «Das sind höchstens Wünsche, die man hat und von denen man hofft, dass sie auch in Erfüllung gehen», sagte der 30-Jährige anschließend im ARD-Interview. Trotzdem blieb der Jubel aus. «Ein Mann, ein Wort», betonte der 30-Jährige.
Doch innerlich war die Freude riesig. Denn Blum hat es wieder geschafft, ist erneut nach einer Verletzung zurückgekommen. Nicht zum ersten Mal in seiner Karriere, in der er trotz seiner Technik und Schnelligkeit bislang erst 21. Bundesligapartien bestritt hat. Jedoch sind Verletzungen sein ständiger Begleiter.
Zuletzt fehlte er über drei Monate wegen einer Wadenverletzung. Der Leistungsträger aus der Aufstiegssaison 2020/2021 verpasste so die Vorbereitung, die ersten Bundesligaspiele und verlor seinen Stammplatz. «Jetzt bin ich aber endlich wieder nah an dem Niveau, an das ich ran will», sagte der 30-Jährige. Jede Spielminute helfe ihm.
Gegen Frankfurt waren es derer 67, dann wurde er unter dem Applaus der 19 510 Zuschauer ausgewechselt. Die Atmosphäre im Stadion habe für Gänsehaut gesorgt. Und der «stille Torjubel», versprach Blum, war einmalig. «Ich freue mich auf die nächsten Spiele, wenn ich wieder von Beginn an spiele lasse ich meinen Emotionen wieder freien Lauf.»