Bruno Labbadia steht nach dem 0:3 bei Union Berlin einem Medienbericht zufolge vor dem Aus als Trainer des VfB Stuttgart.
Nach Informationen der «Bild»-Zeitung werde sich der Tabellenletzte der Fußball-Bundesliga höchstwahrscheinlich von Labbadia trennen. Als Nachfolger werde Markus Gisdol, der früher als Jugendcoach beim VfB angestellt war, gehandelt.
«Aus dem Frust heraus oder aus den Emotionen heraus zu diesen Personalfragen jetzt hier direkt nach dem Spiel Stellung zu nehmen, macht überhaupt keinen Sinn», sagte Sportdirektor Fabian Wohlgemuth: «Wir gehen morgen in die Analyse, reden in Ruhe darüber.» Wohlgemuth betonte aber auch: «Wir werden nicht untätig sein und dem Untergang zuschauen. Wir versuchen auch morgen wieder, Lösungen zu finden und Lösungen zu diskutieren.»
Dass diese Lösung weiter Labbadia heißt, ist fraglicher denn je. Schon im Pokal-Viertelfinale am kommenden Mittwoch bei Zweitligist 1. FC Nürnberg könnte ein neuer Trainer auf der Bank sitzen. Am darauffolgenden Sonntag kommt es zum wichtigen Keller-Duell beim VfL Bochum. «Wir gehen mit Fakten an die Öffentlichkeit», sagte Wohlgemuth, der aber auch betonte: «Wir haben drei Trainer, alle mit einem sehr unterschiedlichen Profil. Das heißt: Den Alleinschuldigen werden wir nicht finden.»
Keine Trendwende unter Labbadia
Angesprochen auf den Medienbericht wollte sich Labbadia nicht konkret äußern. «Darum geht es doch gar nicht, um mich. Hier geht es darum, wie schaffen wir es, in der Liga zu bleiben», sagte Labbadia im TV-Sender Sky. «Man kann nicht behaupten, dass man keine gut eingestellte Mannschaft gesehen hat heute. Trotzdem haben wir keine Argumente. Was meine Person betrifft, das interessiert mich am wenigsten.»
Der 57 Jahre alte Labbadia hatte den VfB erst am 5. Dezember des vergangenen Jahres übernommen, die Trendwende konnte er bislang aber nicht einleiten. In elf Bundesligaspielen unter seiner Regie gab es nur einen Sieg. Für den früheren Stürmer ist es die zweite Amtszeit in Stuttgart, schon zwischen 2010 und 2013 hatte er dort als Trainer gearbeitet.
Torhüter Fabian Bredlow nahm Labbadia in Schutz. «Jeder ist jetzt gut beraten, auch heute nach dem Spiel vor der eigenen Haustüre zu kehren und zu schauen, was er besser hätte machen können», sagte der Keeper. Er sei nicht die Mannschaft, sondern nur ein Spieler und er wolle mit Labbadia weitermachen, betonte Bredlow, «weil am Ende liegt es immer nicht nur am Trainer. Das ist immer leichter gesagt als getan».