DFB-Direktor Oliver Bierhoff sieht nach einem ersten Schreckmoment keinen Grund, den erneut kurz vor einem Turnier verletzten Fußball-Nationalspieler Marco Reus vorschnell für die WM abzuschreiben.
Der Kapitän von Borussia Dortmund war am Wochenende im Bundesliga-Derby gegen den FC Schalke 04 bei einem Zweikampf mit dem rechten Fuß umgeknickt. Der 33 Jahre alte Offensivspieler zog sich dabei offenbar «nur» eine Außenbandverletzung am Sprunggelenk zu.
«Es ist eine Verletzung, die natürlich unangenehm ist, aber bei der man relativ schnell anfangen kann, (den Fuß) wieder zu belasten», sagte Bierhoff am Montag beim Treffpunkt des DFB-Kaders für die beiden Nations-League-Spiele gegen Ungarn und England am Teamhotel in Gravenbruch bei Frankfurt/Main. Eine Teilnahme von Reus an dem am 20. November beginnenden WM-Turnier ist aus Bierhoffs Sicht darum «schon gut möglich».
Reus-Verletzung war ein «sehr großer Schrecken»
Die Einschätzung des ehemaligen DFB-Kapitäns beruht auch auf den persönlichen Erfahrungen mit Fußverletzungen während seiner Zeit als Profi. «Als jemand, der selbst drei Bänderrisse unterschiedlichster Art hatte und häufig Knöchelverletzungen, kann ich, glaube ich, einschätzen, dass das jetzt nicht eine unbedingte Gefährdung der WM ist. Ich bin froh, dass er in Anführungsstrichen glimpflich davongekommen ist», sagte der 54-jährige Bierhoff.
Die Verletzung von Pechvogel Reus sei am Samstag aber «im ersten Moment ein sehr großer Schrecken» gewesen, bemerkte Bierhoff. Der von Bundestrainer Hansi Flick sehr geschätzte Offensivspieler Reus hat eine lange Verletzungs-Historie. Er verpasste bereits einige große Turniere in seiner Karriere. Vor dem Gewinn des Weltmeistertitels 2014 in Brasilien etwa hatte sich Reus im letzten Testspiel vor der Abreise des DFB-Teams nach Südamerika ebenfalls am Fuß verletzt.