Spanische Fußballerinnen haben Angaben des Fußball-Verbandes RFEF zurückgewiesen, sie hätten aus Protest gegen Trainer Jorge Vilda ihren Austritt aus dem Nationalteam erklärt.
«Wir haben auf keinen Fall unseren Rücktritt aus der spanischen Nationalmannschaft erklärt, wie das der RFEF in seiner offiziellen Mitteilung behauptet. So wie wir es in unseren privaten Mitteilungen (an den Verband) bekräftigt haben, stehen wir voll und ganz zur spanischen Nationalelf», zitierte die Nachrichtenagentur Europa Press am Freitagabend aus einer Mitteilung der Spielerinnen, darunter auch Weltfußballerin Alexia Putellas vom FC Barcelona. Sie hätten auch nicht den Rücktritt des Trainers gefordert. Es sei bedauerlich, dass der Verband «private Mitteilungen in absichtlich verkürzter Form öffentlich» gemacht habe, hätten die Spielerinnen kritisiert.
Der Fußballverband hatte zuvor mitgeteilt, die 15 Spielerinnen hätten aus Protest gegen Vilda ihren Rücktritt aus dem Nationalteam erklärt – «falls sich nichts ändert». Entsprechende wortgleiche E-Mails seien beim Verband eingegangen. Die Spielerinnen hätten sich darüber beklagt, dass nicht näher beschriebene «Vorkommnisse» ihren «emotionalen Zustand» und ihre Gesundheit «in wichtiger Form» beeinträchtigten. Unbestätigten Medienberichten zufolge sollen sich Spielerinnen über eine exzessive Kontrolle durch Vilda teilweise bis in ihr Privatleben hinein beschwert haben.
Vom Verband keine Rückendeckung für Spielerinnen
Der RFEF reagierte äußerst scharf: «Der Verband wird den Spielerinnen nicht erlauben, die Zukunft des Nationaltrainers und seines Trainerstabs in Frage zu stellen. Das fällt nicht in deren Verantwortung.» Die Spielerinnen müssten ihren Fehler zugeben und sich entschuldigen, wenn sie wieder nominiert werden wollten.
Der 41 Jahre alte Vilda ist seit 2015 Chefcoach der spanischen Frauen. Seine Auswahl hatte bei der EM im Juli in England kurzfristig auf die verletzte Putellas verzichten müssen. In der Vorrunde unterlag der Titelanwärter mit 0:2 dem deutschen Team, im Viertelfinale den späteren Europameisterinnen aus England.