Vor Beginn des Prozesses gegen Real-Madrid-Stürmer Karim Benzema im Skandal um einen Erpressungsversuch mit einem Sexvideo hat sein Anwalt auf dessen Freispruch gepocht.
«Herrn Benzema vor das Gericht zu führen, ist ziemlich unverständlich», zitierte die französische Zeitung «L’Équipe» Verteidiger Antoine Vey am Dienstag. Gegen Benzema lägen keine direkten Beweise vor, es gebe lediglich eine sehr verspätete Einschätzung des Klagenden hierzu. Auch Benzemas zweiter Anwalt, Sylvain Cormier, sagte dem Blatt, die Anschuldigungen seien absurd, und er erwarte von dem Prozess, dass man dies einsehe.
Der 33-jährige Benzema muss sich ab Mittwoch in Versailles bei Paris wegen Beihilfe zu einem Erpressungsversuch verantworten. Konkret geht es dabei um einen Fall aus dem Juni 2015. Damals wurde dem französischen Mittelfeldspieler Mathieu Valbuena bei einem Anruf mit der Veröffentlichung eines intimen Videos gedroht, auf dem dieser zu sehen sei. Benzema wird verdächtigt, als Komplize agiert zu haben. Wegen der Verwicklung in die Affäre hatte er 2016 die Europameisterschaft im eigenen Land verpasst.
Benzema drohen nun bis zu fünf Jahre Haft und eine Geldbuße von 75.000 Euro. Ob er persönlich vor Gericht erscheinen wird, war zunächst unklar. In dem Prozess sitzen auch vier weitere Männer auf der Anklagebank. Sie müssen sich wegen versuchter Erpressung und in einem Fall wegen Vertrauensmissbrauch verantworten. Die Verhandlungen sollen bis zum 22. Oktober dauern.