Das Warten auf den Torwart-Ersatz für den nach einem Ski-Beinbruch langfristig ausfallenden Kapitän Manuel Neuer hat sich beim Bundesliga-Tabellenführer FC Bayern auch am ersten Arbeitstag der Münchner Fußball-Profis fortgesetzt.
Erste Option des deutschen Rekordmeisters ist unverändert Yann Sommer. Der Schweizer Nationaltorhüter könnte Borussia Mönchengladbach nach seinem Vertragsende Mitte des Jahres ablösefrei verlassen. Im Winter-Transferfenster würde noch eine Ablösesumme für den 34-Jährigen fällig. Diese wird auf einen Sockelbetrag von rund fünf Millionen Euro taxiert – plus Erfolgszulagen.
Nach Informationen der «Süddeutschen Zeitung» soll Sommer noch vor dem Jahreswechsel seinem aktuellen Arbeitgeber in einem «außerplanmäßigen» Perspektiv-Gespräch signalisiert haben, gerne zum deutschen Serienmeister wechseln zu wollen. Der Schweizer «Blick» berichtete derweil, dass Sommer bei einem Wechsel nach München mindestens bis 2025 unterschreiben würde. In der kommenden Saison möchte Neuer wieder fit sein und ins Tor zurückkehren.
Frankfurt will Trapp halten
Beim ersten Mannschaftstraining von Eintracht Frankfurt war derweil auch Neuers Nationalmannschafts-Kollege Kevin Trapp dabei. Eintracht-Trainer Oliver Glasner reagierte gelassen auf einen Medienbericht, wonach auch der 32 Jahre alte Trapp ein Torwart-Kandiat in München sei. «Wenn ich mich darüber ärgere, was ich jeden Tag mitbekomme, wäre ich schlecht drauf. Ich bin ziemlich entspannt und sehe es als Amüsement», sagte der Österreicher. Glasner betonte für die Transferperiode im Winter: «Wir wollen keine Leistungsträger abgeben.»
Für den Großteil des Bayern-Teams um die deutschen WM-Spieler wie Jamal Musiala, Serge Gnabry oder Joshua Kimmich stand derweil in München auf dem Vereinsgelände die obligatorische Leistungsdiagnostik auf dem Programm. Für Mittwoch hat Trainer Julian Nagelsmann das erste Training auf dem Platz angesetzt. Zwei Tage später geht es ins Trainingslager nach Katar – mit dem neuen Torwart?
Ausgerechnet im WM-Land soll der Turnierfrust zahlreicher Bayern-Profis in positive Energie für die Jagd nach drei Titeln verwandelt werden. Am 20. Januar bestreitet der Bundesliga-Tabellenführer bei Verfolger RB Leipzig das erste Pflichtspiel 2023.
«Ich denke, dass wir in der ersten Saisonhälfte trotz eines kleineren Formtiefs herausragenden Fußball gespielt haben», sagte Nagelsmann kurz vor Weihnachten in einem Zwischenfazit der komplizierten WM-Saison: «Wir haben tolle Spiele in der Liga, im Pokal und in der Champions League gezeigt.»