Mit einem kräftigen «Servus» startete Sadio Mané beim FC Bayern. Flankiert von den stolzen Club-Bossen verkündete der als «Mentalitätsmonster» präsentierte Weltstar bei der Vorstellung in der Allianz Arena seine hohen Ziele mit Ambitionen auf einen neuen Champions-League-Triumph.
«Die Spieler sind alle dafür gemacht, um Titel zu gewinnen. Wir werden alles versuchen, um alle Titel zu gewinnen», sagte der 30-Jährige.
Und der FC Bayern ist gewillt, die Titeljagd mit der bestmöglichen Offensive anzugehen. Dem Wechselwunsch von Weltfußballer Robert Lewandowski zum FC Barcelona erteilte Vorstandschef Oliver Kahn eine Absage. «Wir sind in der Verantwortung, dass der Club so erfolgreich wie möglich ist. Robert hat gezeigt, was er beisteuern kann und was er in Zukunft beisteuern wird. Er hat einen Vertrag beim FC Bayern München bis 2023. Mit allen anderen Dingen beschäftigen wir uns nicht», stellte Kahn klar.
Mané «ist ehrgeizig, er will’s wissen»
Mané, Lewandowski, dazu Thomas Müller, Kingsley Coman, Serge Gnabry und Leroy Sané – der FC Bayern hätte eine der besten Offensivreihen Europas. Mané, der immerhin unter Jürgen Klopp mit dem FC Liverpool die Königsklasse gewann, habe bei diesem Projekt «nicht zweimal nachdenken müssen», wie der Senegalese betonte. Einen Ausschlag hat dabei auch Trainer Julian Nagelsmann gegeben. «Wir haben uns getroffen, das war sehr wichtig für mich, ihn kennenzulernen und das Projekt kennenzulernen», betonte der 30-Jährige.
Bei dem Treffen mit Nagelsmann und Sportvorstand Hasan Salihamidzic sei er «fasziniert» gewesen. Entsprechend begrüßten sich Mané und Nagelsmann herzlich nach der Pressekonferenz.
Mit dem Spektakelfußballer, der einen Dreijahresvertrag bis zum 30. Juni 2025 unterschrieb, hat der deutsche Serienchampion Stärke auf dem Transfermarkt demonstriert, zumal Rivale Borussia Dortmund auch aufgerüstet hat. Es war auch ein Zeichen nach innen, wie Kahn betonte. «Ich habe ja schon gesagt, wir brauchen frisches Blut und Veränderung im Kader. Nach so einer langen Erfolgsserie, wie wir sie im Moment haben, kann sich eine gewisse Bequemlichkeit breit machen. Wir wollen neue Reizpunkte innerhalb des Kader kreieren», sagte Kahn. Mané sei «ein absoluter Vollprofi», so der frühere Nationaltorhüter. «Er ist ehrgeizig, er will’s wissen, er will Titel gewinnen. Deshalb ist er hier genau beim richtigen Verein gelandet.»
Mané, vielseitig einsetzbares «Mantalitätsmonster»
Und Mané ist vielseitig einsetzbar. Angesprochen auf seine beste Position verwies er mit einem Grinsen per Handzeichen lieber auf Nagelsmann, der auf seinem roten Sitz in der zweiten Reihe der Zuhörer laut lachte. «Ich bin glücklich, wenn er mich nicht ins Tor und nicht in die Abwehr stellt», scherzte der Angreifer.
Der Transfer des «internationalen Top-Stars» Mané hatte für die Münchner und ganz besonders für Chef-Kaderplaner Salihamidzic höchste Priorität. Der Sportvorstand verhandelte über Wochen intensiv mit Liverpool. Dem Vernehmen nach überweisen die Münchner 32 Millionen Euro als Ablösesumme. Der Betrag könnte durch Zusatzleistungen auf 41 Millionen ansteigen.
Salihamidzic war selbst ein wenig überrascht, den Senegalesen aus der stärksten Liga der Welt verpflichten zu können. «Wir sind alle nicht dran gewöhnt, solche Weltstars nach München zu holen», sagte der Bosnier, für den der Stürmer ein «Mentalitätsmonster» ist. «Der Spieler hat von der ersten Minute dafür gebrannt, nur für den FC Bayern spielen zu wollen. Er ist für unseren Trainer ein Spieler, der für sein Spiel perfekt ist.»
Offen ist noch Manés Rückennummer
Meistertitel Nummer elf am Stück ist das erklärte Ziel des FC Bayern. Dazu streben die Münchner ein besseres Abschneiden in der Königsklasse an, in der zuletzt zweimal das Viertelfinale die zeitige Endstation war.
Fraglich ist noch die Rückennummer von Mané. Auf den ersten Bildern mit Bayern-Trikot stand noch eine 2025, das Ende seiner Vertragslaufzeit. Die Nummern mit dem größten Prestige sind bei den Bayern aktuell alle vergeben. «Es ist für mich auch nicht wichtig. Natürlich gibt es viele aufregende Nummern», sagte Mané.
Womöglich wird aber auch die Nummer 7 von Gnabry frei, dessen weitere Zukunft offen ist. Der Vertrag des Nationalspielers läuft ebenfalls im kommenden Sommer aus. Es spricht einiges dafür, dass noch ein Offensivstar die Münchner verlässt.
Mané unterstreicht die Strahlkraft des FC Bayern
Die Bundesliga darf sich nach dem Abgang von BVB-Star Erling Haaland zu Manchester City in jedem Fall über einen internationalen Topfußballer als neue Attraktion freuen. «Sadio Mané ist ein Weltstar, der die Strahlkraft des FC Bayern unterstreicht und die Attraktivität der gesamten Bundesliga erhöht. Für solche einzigartigen Fußballer kommen die Fans in die Stadien», sagte Präsident Herbert Hainer.
Mané ist nach der Verpflichtung von Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui (24/Vertrag bis 2026) und Mittelfeldspieler Ryan Gravenberch (20/2027) jeweils von Ajax Amsterdam der dritte Zugang in diesem Sommer.
Der bisherige Vertrag von Mané in Liverpool lief am 30. Juni 2023 aus. Der Champions-League-Finalist peilte anfangs eine Ablösesumme von 42,5 Millionen Pfund, umgerechnet knapp 50 Millionen Euro, an. Liverpool hatte 2016 umgerechnet knapp 40 Millionen Euro an den FC Southampton gezahlt. Mané absolvierte für die Reds insgesamt 269 Pflichtspiele und erzielte dabei 120 Tore. Zuvor hatte er beim FC Metz und bei RB Salzburg gespielt.
Mané ist Rekordtorschütze seines Landes. Mit Liverpool gewann er 2019 die Champions League. 2020 wurde er mit dem Team englischer Meister. Der Verein hatte mit dem Millionen-Transfer von Stürmer Darwin Nunez von Benfica Lissabon bereits einen Ersatz für Mané verpflichtet.