Der Abstellstreit um die Fußballerinnen des FC Bayern München in der heißen Phase der WM-Vorbereitung hat nach Aussage von Vereinspräsident Herbert Hainer keine Nachwirkungen.
«Wir schauen schon längst wieder nach vorne: Die Wogen sind geglättet, und unser Verhältnis zum DFB ist wie eh und je gut und professionell. Wir haben ja die gleichen Interessen: Attraktiver Fußball, ohne die Spielerinnen zu überlasten», sagte Hainer der Mediengruppe «Münchner Merkur/tz».
In der Vorbereitung waren die fünf nominierten Bayern-Spielerinnen des damals vorläufigen 28-köpfigen WM-Kaders nicht, wie ursprünglich vereinbart, am 20. Juni zum Trainingslager in Herzogenaurach gereist, sondern nach einem Veto der Bayern erst am 23. Juni dazugestoßen. Das hatte für Kritik gesorgt. «Am Ende ringen wir alle darum, das Richtige zu tun – Vereine wie Verbände. In dem Fall ging es uns um das Wohlergehen der Spielerinnen, denn deren Belastung steigt stetig», sagte Hainer.
Neun Bayern-Spielerinnen bei WM
Unter anderen hatte Ligakontrahent VfL Wolfsburg mit Verärgerung auf die nicht frühzeitige Entsendung der Bayern-Spielerinnen reagiert. Die Spielerinnen des niedersächsischen Bundesligisten waren wie verabredet angereist. «Dass der FC Bayern nun eine im Konsens getroffene und schriftlich festgehaltene Vereinbarung einseitig aufkündigt, kann den hohen Ambitionen der DFB-Elf bei der WM schaden», hatte der VfL damals mitgeteilt.
Dass gleich neun Bayern-Spielerinnen bei der heute beginnenden WM in Australien und Neuseeland dabei sind, zeige die Ambitionen des deutschen Meisters, «sich international in der Spitze zu etablieren – und das sieht man auch daran, wie präsent wir bei großen Turnieren sind. Dass wir in insgesamt sechs verschiedenen Nationalmannschaften vertreten sind, spricht zudem für die Vielfalt unseres Kaders», sagte Hainer. «Man könnte also sagen, der FC Bayern hat neun Eisen im Feuer auf den Titel. Eine bayerische Weltmeisterin ist immer das Ziel.» Die WM dauert bis zum 20. August.