Mit Comeback-Torschütze Leon Goretzka hat der FC Bayern den nächsten Schritt zum zehnten Meistertitel in Serie geschafft.
Auch wenn sich die Münchner beim SC Freiburg lange mühten, gelang dem Tabellenführer der Fußball-Bundesliga ein letztlich überzeugendes 4:1 (0:0). Mit nun 66 Punkten fehlt dem Rekordmeister bis zur nächsten Schale nicht mehr viel. Die Freiburger mussten bei leichtem Schneefall dagegen einen Rückschlag im Kampf um die Teilnahme am Europapokal hinnehmen.
Nach dem 1:0 durch Goretzka (58.) glich Freiburgs Rekordtorschütze Nils Petersen nur einen Tag nach seiner erneuten Vertragsverlängerung aus (63.). Es war sein 100. Pflichtspieltreffer im SC-Trikot. Der ebenfalls eingewechselte Serge Gnabry brachte die Bayern wieder in Führung (73.), ehe Kingsley Coman die Partie entschied (82.). In der Nachspielzeit erhöhte Marcel Sabitzer (90.+6). Um Sabitzers Einwechslung hatte es zuvor Aufregung gegeben, weil die Bayern womöglich einige Sekunden in Überzahl auf dem Feld standen.
Nicht nur Goretzkas Rückkehr nach viermonatiger Zwangspause sorgte schon im Vorfeld für Optimismus bei den Gästen, denn sie konnten nahezu in Bestbesetzung antreten. Robert Lewandowski, der wegen einer Rippenprellung fraglich war, stand ebenso zur Verfügung wie auch Joshua Kimmich. Der Mittelfeldspieler, der mit seiner Frau das dritte gemeinsame Kind erwartet, reiste am Morgen nach. Benjamin Pavard lief als Rechtsverteidiger auf.
Bei den Freiburgern kehrten Nicolas Höfler und Philipp Lienhart zurück. Sie fehlten zuletzt aufgrund von Corona-Infektionen. Ihr Coach Christian Streich baute auf eine Dreierkette, die sich zunächst kaum ernsthaften Prüfungen stellen musste.
Denn die Gastgeber begannen konzentriert, obwohl Streich wegen der vielen fehlenden Spieler die nicht optimale Vorbereitung moniert hatte. Neu-Nationalspieler Nico Schlotterbeck, der das Interesse einiger Spitzenclubs geweckt haben soll, dirigierte seine Nebenleute, sodass den Bayern kaum Raum zur Entfaltung blieb.
Erstmals gefährlich wurde es nach einer Ecke. Der aufgerückte Dayot Upamecano köpfte aber über das Tor von SC-Schlussmann Mark Flekken (13.). Auf der Gegenseite fehlten Lucas Höler wenige Zentimeter, um die Fußspitze noch an den Ball zu bekommen (18.).
Die Standard-Stärke der Breisgauer hatte sich wohl aber bis nach München herumgesprochen. Julian Nagelsmanns Spieler vermieden bis zur 31. Minute ruhende Bälle der Freiburger in der Münchner Hälfte. Mit 20 Toren sind sie in dieser Kategorie das gefährlichste Team der Liga. Doch beim ersten Eckstoß war Manuel Neuer der Sieger im Duell mit Roland Sallai und bei einem Freistoß kurz vor der Pause musste die deutsche Nummer eins gegen Schlotterbeck erst gar nicht eingreifen.
Auch im zweiten Durchgang begegneten sich beide Mannschaften zunächst so, wie es sich Streich gewünscht hatte – auf Augenhöhe. Die erste Nachlässigkeit wurde dann prompt bestraft. Nach einem Freistoß köpfte Goretzka ein. Die Freiburger hatten aber eine Antwort parat. Petersen traf nicht einmal 20 Sekunden nach seiner Einwechslung und wurde dadurch einmal mehr seinem Ruf als bester Joker seit Einführung der Bundesliga gerecht.
In einer hektischen Phase brachte Gnabry die Bayern wieder in Führung, Kingsley Coman sorgte für die Entscheidung. Für Verwirrung sorgte die Auswechslung des Franzosen. Erst nach längerer Besprechung wurde die Partie wieder angepfiffen. Aber auch die achtminütige Nachspielzeit sorgte nicht mehr für die Wende aus SC-Sicht, im Gegenteil: Sabitzer setzte den Schlusspunkt.