Bayern Münchens Trainer Thomas Tuchel hat vor der Meisterschafts-Entscheidung am letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga nicht versucht, mit verbalen Kampfansagen Richtung Borussia Dortmund Emotionen zu schüren.
Der 49-Jährige blickt vielmehr realistisch auf die Ausgangslage vor dem letzten Spieltag, in den Tabellenführer Borussia Dortmund als klarer Titelfavorit geht. «Wir müssen gewinnen – und dann brauchen wir Schützenhilfe», sagte Tuchel. Er sprach von «einer Minimalchance».
BVB hat es in der eigenen Hand
Die Bayern werden nur noch zum elften Mal nacheinander deutscher Meister, wenn sie bei zwei Punkten Rückstand an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim 1. FC Köln gewinnen und die Dortmunder zeitgleich im eigenen Stadion den FSV Mainz 05 nicht besiegen. «Es kann alles passieren, in jedem Spiel», sagte Tuchel zur Ausgangsposition im Titelkampf: «Es muss nur eine kleine Unaufmerksamkeit geben. Es kann Rote Karten, Elfmeterentscheidungen, Standardsituation, Rückstände geben, das kann immer passieren.»
Trotzdem gebe es von ihm «keine Nachrichten und Vorhersagen an den BVB, was ihnen alles passieren kann. Wir haben genug mit uns zu tun. Wir haben oft genug gepatzt. Wir müssen wieder mal gewinnen und müssen wieder aus einem Tief eine Reaktion zeigen, wie viel zu oft.» Tuchel zog – unabhängig vom Ausgang des letzten Spieltags – ein ernüchterndes Fazit der womöglich ersten titellosen Bayern-Spielzeit seit 2012. «Das wird keine Saison mehr, mit der wir zufrieden sind, ganz egal, wie es am Ende ausgeht», sagte er. Trotzdem müsse man die Saison «zu Ende laufen, ob es uns gefällt oder nicht».
Mittelstürmer Eric Maxim Choupo-Moting soll nach seiner mehrwöchigen Spielpause wegen Knieproblemen in Köln erstmals wieder zum Münchner Kader gehören. Abwehrspieler Lucas Hernández wird dagegen nach seinem Kreuzbandriss im Knie noch nicht dem Team angehören. En Comeback des Franzosen wäre «mehr als unverantwortlich», sagte Tuchel.