Getrübt von Verletzungs-Sorgen um Florian Wirtz haben die Rekordjäger von Bayer Leverkusen das Viertelfinale im DFB-Pokal erreicht und gehen als Favorit in den restlichen Wettbewerb.
Der Pflichtaufgabe im Achtelfinale gegen den tapferen Zweitliga-Zehnten SC Paderborn entledigte sich der Bundesliga-Tabellenführer beim 3:1 (2:0) nur zwischenzeitlich mit Mühe. Nach dem Aus des Rekordsiegers FC Bayern München und von Titelverteidiger RB Leipzig werden Bayer nun die besten Chancen auf den Titel eingeräumt. Nach 21 Pflichtspielen in dieser Saison ist die Werkself bei nun 19 Siegen immer noch ungeschlagen.
Großer Wermutstropfen für die Leverkusener war der verletzungsbedingte Ausfall von Nationalspieler Wirtz, der nach einem Tritt auf die Ferse (44. Minute) vom Platz musste. Wirtz konnte anschließend zwar auftreten, wurde allerdings mit Schmerz verzerrtem Gesicht und gestützt von zwei Betreuern in die Kabine geleitet. Bayer schrieb zunächst, der 20-Jährige habe einen «schmerzhaften Schlag aufs Sprunggelenk» bekommen.
Die Tore für Bayer erzielten Victor Boniface (12.) mit seinem 14. Pflichtspiel-Treffer seit seinem Wechsel im Sommer, der argentinische Weltmeister Exequiel Palacios (29.) und Patrik Schick zwölf Minuten nach seiner Einwechslung (87.). Paderborn, das in der Runde zuvor 3:1 beim SC Freiburg gewonnen und dessen Coach Lukas Kwasniok 2020 den 1. FC Saarbrücken als ersten Viertligisten ins Halbfinale geführt hatte, hatte durch Sebastian Klaas verkürzt (83.). Für den dritten Viertelfinal-Einzug der Vereinsgeschichte nach 2018 und 2019 reichte es aber nicht.
Paderborn mutig, Leverkusen dominant
Leverkusens Trainer Xabi Alonso ließ wie in der Europa League ordentlich rotieren und änderte seine Stammelf auf fünf Positionen. Kwasniok hatte am Wochenende durch den Tausch von sieben Spielern ein Zeichen gesetzt und auch angekündigt, dass Stammkeeper Jannik Huth vorerst bis zur Winterpause von Pelle Boevink ersetzt wird. Huth stand nicht im Kader. «Er ist nicht krank oder verletzt, sondern aus persönlichen Gründen verhindert», teilte der SCP mit: «Er wird möglichst bald wieder im Kader stehen!»
Die Paderborner begannen nach ihrem Naturell durchaus mutig, jedenfalls deutlich mutiger als Vizemeister Borussia Dortmund beim 1:1 am Sonntag in der BayArena. Dass Leverkusen das Spiel klar dominierte, ließ sich trotzdem nicht verhindern. Und das recht frühe 1:0 auch nicht. Nach einer Flanke von Bayern-Leihgabe Josip Stanisic verwandelte Boniface mit einer sehenswerten Direktabnahme. Als Palacios nach einer knappen halben Stunde aus 18 Metern traf, war das Spiel quasi schon entschieden.
Nach der Pause kam Leverkusen auch ohne Wirtz zu noch mehr Chancen. Boevink hielt gut gegen Alejandro Grimaldo (50.) und Boniface (51.), Jonas Hofmann stand bei seinem Tor im Abseits (53.). Am Ende drückte Paderborn nochmal und glaubte weiter an seine Chance. Der Anschlusstreffer brachte kurz Spannung, die Schick schnell zunichtemachte.