Trainer Steffen Baumgart von Fußball-Bundesligist 1. FC Köln hat sich vor Bundestrainer Hansi Flick gestellt und sieht den deutschen Fußball nicht mehr in der Weltspitze.
Für ihn sei Flick der richtige Mann am richtigen Platz, sagte Baumgart in einem des Portals «Sportbuzzer». «Vielleicht sollten wir alle lieber von unserem hohen Ross runterkommen. Wir glauben immer noch, dass wir in die Weltspitze gehören. Da haben wir aber schon seit Jahren nichts mehr verloren», sagte Baumgart. «Und das liegt nicht an Hansi Flick, Jogi Löw oder wem auch immer, sondern daran, dass wir über Jahre nicht gut und nicht klar gearbeitet haben in der Ausbildung.»
Gesamtgesellschaftliches Problem
Der 51-Jährige sieht allerdings auch ein gesamtgesellschaftliches Problem. «Wenn bei Schulsportevents nur noch Teilnahmeurkunden ausgegeben werden, aber kein Wettbewerb mehr stattfindet, und wenn es im Kinderfußball keine Ergebnisse, keine Tabelle und damit auch keine Sieger und keine Verlierer mehr geben darf, wie lerne ich dann, mit einer Niederlage umzugehen?», fragte Baumgart. «Wenn mein Kind nicht lernen muss, seine Schuhe selbst zu putzen, weil ich das immer erledige, brauche ich mich nicht zu wundern, wenn sie oder er das mit 20 auch nicht macht.»
Aus seiner Sicht habe der Fußball nichts an Attraktivität verloren, betonte Baumgart. Er kritisierte allerdings die Darstellung vieler Stars und zeigte Unverständnis für das Zustandekommen von Ablösesummen. «Fußball wird gearbeitet. Und das ist entscheidend -nicht, dass jemand von der Mittellinie aus in einen Basketballkorb trifft», sagte der frühere Stürmer.