Trainer Steffen Baumgart erwägt nach der Transfer-Sperre für den 1. FC Köln durch die FIFA keinen vorzeitigen Abschied. Auf eine entsprechende Frage auf der Pressekonferenz reagierte der Coach zunächst mit einem lauten Lachen, dann mit einer Gegenfrage.
«Hat irgendeiner das Gefühl, dass ich hier keinen Spaß habe?», fragte er: «Ich glaube nicht. Wer sich Sorgen macht um meine Zukunft: Der Vertrag läuft, und ich möchte ihn gerne erfüllen.» Gleichzeitig erklärte er nach fünf Spielen ohne Sieg und dem Absturz in die Nähe der Abstiegszone: «Ich muss meinen Job jetzt erst mal sportlich sichern. Nicht dass da eine Situation entsteht. Jeder kennt doch das Fußball-Geschäft.»
Baumgart vom FIFA-Urteil völlig überrascht
Auch bei seinen Spielern mache er sich vor dem emotionalen Derby am Sonntag gegen Borussia Mönchengladbach (15.30 Uhr/DAZN) keine Sorgen um die mentale Verfassung. «Ein Thema ist das schon. Die Jungs können alle lesen und mittlerweile werden Fußballer immer intelligenter. Auch wenn man manchmal nicht den Eindruck hat», sagte er: «Aber wir haben darüber gesprochen. Und im Training war zu sehen, dass die Jungs normal mit der Situation umgehen können.»
Das Urteil an sich habe ihn wie alle anderen völlig überrascht, gab der 51-Jährige zu. «Und wir müssen damit erst mal umgehen. Dass ich davon nicht begeistert bin, kann sich jeder vorstellen», sagte er. Die Transfer-Gespräche gingen aber weiter. «Wir haben Einspruch eingelegt, warten ab, was passiert und planen weiter mit Neuzugängen. Es sind nicht sämtliche Planungen auf Eis gelegt. Wir versuchen, weiter in die Gespräche zu gehen. Und mit dem einen, mit dem wir einen Vertrag haben, sind wir schon im Gespräch», sagte er mit Blick auf Leart Paqarada vom FC St. Pauli, dessen Zukunft nun wieder offen ist.
Die FIFA hatte den FC am Mittwoch dazu verurteilt, für zwei Transferperioden keine Spieler verpflichten zu dürfen. Die Kölner sollen den mittlerweile 17 Jahre alten Stürmer Jaka Cuber Potocnik von Olimpija Ljubljana im Vorjahr zum Vertragsbruch angestiftet haben. Der Club legte Einspruch vor dem Internationalen Sportgerichtshof Cas ein.