Der frühere Stuttgarter Spieler und Trainer Markus Babbel hat VfB-Sportdirektor Sven Mislintat für sein Verhalten während des 4:1-Sieges gegen den VfL Bochum kritisiert. Dass Mislintat kurz vor der Einwechslung von Chris Führich länger auf den Spieler eingeredet hatte, bezeichnete Babbel als «Affront» gegenüber Interimstrainer Michael Wimmer.
«Da würde ich als Trainer durchdrehen, wenn mein Sportdirektor in dieser Situation so mit einem Spieler spricht. Das ist nicht seine Aufgabe», sagte der 50-Jährige im Sport1-«Doppelpass» am Sonntag: «Da bin ich fast vom Sofa gefallen gestern, als ich das gesehen habe. Das ist für mich ein Affront gegen den Trainer, und das zeigt ein Stück weit auch den Charakter von Sven Mislintat: Er will die Hoheit haben.»
Babbel vermutet, dass Mislintat als Nachfolger des entlassenen Pellegrino Matarazzo einen Trainer suche, «den er wieder so manipulieren und so instruieren kann, damit er nach wie vor der starke Mann ist». Auch Mislintats Aussagen zum Anforderungsprofil würden seiner Meinung nach darauf hindeuten, dass der Sportdirektor einen Trainer verpflichten wolle, «den er steuern kann».
Der VfB hat sich laut offizieller Aussagen auf zwei Trainerkandidaten geeinigt, mit denen zügig Gespräche aufgenommen werden sollen. Er selbst sei keiner davon, verriet Babbel.