Für Georgiens Superstar und EM-Helden Chwischa Kwaratschelia spendeten sogar die Journalisten aus seiner Heimat Applaus und bedankten sich ausgiebig. Als Trainer Willy Sagnol das Podium der offiziellen Pressekonferenz nach dem 2:0 gegen Portugal betrat, stimmte ein Medienvertreter «Willy, Willy»-Sprechchöre an. Die Freude über den historischen ersten Achtelfinaleinzug Georgiens gleich beim EM-Debüt erfasste alle rund um das georgische Team. «Es ist der glücklichste Tag in meinem Leben», sagte Kwaratschelia, der sein Team am Mittwoch in Führung geschossen hatte und als Spieler des Spiels geehrt wurde.
In der Interviewzone ließen die georgischen Spieler singend und tanzend ihrer Freude freien Lauf. Vor dem Stadion in Gelsenkirchen jubelten die georgischen Fans. Einige hatten Trommeln dabei, immer wieder riefen sie den Namen ihres Helden Kwaratschelia.
In der georgischen Hauptstadt Tiflis (Tbilissi) feierten die Menschen mit Autokorsos und tanzten auf den Straßen. In Wohngebieten war der Jubel weit nach Mitternacht (Ortszeit) aus den Wohnzimmern zu hören, wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur von dort berichtete. Fans zündeten spontan Feuerwerke. Viele Anhänger hatten das entscheidende Spiel bei einem großen Public Viewing in einem Stadion verfolgt. In der Arena für 30.000 Menschen war das Spiel auf zehn großen Bildschirmen übertragen worden.
«Wir haben gezeigt, dass wir alles zusammen schaffen können», sagte Kwaratschelia. «Wir sind nicht schlechter als andere.» Coach Sagnol sagte: «Ich bin so stolz auf die Spieler. Ich fühle mich sehr stolz, ihr Trainer zu sein.» Im Achtelfinale trifft sein Team am Sonntag in Köln auf Spanien.