Die wichtigsten acht Spiele dieser Fußball-WM stehen noch aus, aber ein Großteil des Turniers ist schon absolviert. Aus den bislang 56 Partien der Vorrunde und der Achtelfinals lassen sich einige Erkenntnisse gewinnen.
Eine Erhebung des Instituts für Spielanalyse Potsdam zeigt, dass Top-Quoten bei Ballbesitz, Pässen und Balleroberungen nicht immer zum Erfolg führen. Viele Stars zeigen auf der WM-Bühne starke Leistungen.
Ineffizient und raus: Im Schnitt 7,1 Schüsse brauchten die Mannschaften im WM-Achtelfinale für ein Tor und waren damit effizienter als in der Gruppenphase, als die Werte noch zwischen 8,1 und 10,2 lagen. Auffällig: Die Teams, die die mit Abstand meisten Torabschlüsse für einen Treffer brauchten, sind früh ausgeschieden: Dänemark, Belgien, Tunesien und Wales.
Underdog-Fußball: Im Viertelfinale ist Marokko wohl die größte Überraschung. Die Nordafrikaner zeigen, dass man auch mit einer ungewöhnlichen Spielweise weit kommen kann. In der Gruppenphase hatte die Elf durchschnittlich 34 Prozent Ballbesitz, nur fünf Teams hatten weniger. Im Achtelfinale gegen Spanien waren es sogar nur 22,1 Prozent. Auch bei den Passquoten kommt Marokko mit 80 Prozent auf den siebtschlechtesten Wert.
Aus für Top-Balleroberer: Die Ex-Weltmeister Spanien und Deutschland erreichten bei Balleroberungen bei dieser WM die Spitzenwerte, sind aber beide ausgeschieden. Spanien brauchte im Schnitt nur 7,8 Sekunden, um den Ball zurückzugewinnen, bei Deutschland waren es 8,1, Sekunden. Eine Runde weiter ist in Marokko ein Team, das in dieser Kategorie auf dem viertletzten Platz liegt. 15,5 Sekunden brauchte das Team für die Balleroberung.
Erfolg der Topclubs: In Kylian Mbappé, Lionel Messi und Neymar stehen drei der bisherigen Stars dieser WM beim französischen Spitzenclub Paris Saint-Germain unter Vertrag. Das spiegelt sich auch in den Toren wider: PSG-Profis haben bei dieser WM zehn Tore erzielt, acht Treffer stehen für die Spieler des FC Barcelona zu Buche, sieben für die von Manchester United. Turnier-Topscorer sind bislang Mbappé mit fünf Toren und zwei Vorlagen und Portugals Bruno Fernandes, der zweimal traf und drei Tor-Vorlagen lieferte.