Der FC Augsburg erweist sich wohl einmal mehr als Spezialist im Abstiegskampf. Nach dem energisch erkämpften 1:0 (0:0) gegen den strauchelnden Königsklassen-Anwärter 1. FC Union Berlin können die Fuggerstädter für ein 13. Jahr in der Fußball-Bundesliga planen.
Vor 30.660 Zuschauern in der ausverkauften WWK Arena durfte sich Winterzugang Dion Beljo am Samstag nach seinem Volley-Treffer in der 53. Minute als FCA-Retter feiern lassen.
Sechs Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone sollten drei Spieltage vor Saisonschluss ausreichen. Union liegt trotz der Niederlage als Tabellenvierter weiterhin auf einem Platz, der den erstmaligen Einzug in die so lukrative Champions League bedeuten würde.
Die Augsburger begannen nach sieben sieglosen Spielen wuchtig. Recht schnell gewannen aber die Gäste aus Berlin die Kontrolle über das Spielgeschehen. Dabei ging es auf dem Platz ruppig und verbissen zur Sache, viele Foul-Pfiffe und Unterbrechungen prägten die Partie. Beide Teams agierten kompakt aus einer Abwehr mit Dreierkette. Viele Union-Vorstöße liefen über den schnellen Sheraldo Becker.
FCA-Torhüter Koubek im Blickpunkt
Im Blickpunkt beim FCA stand zunächst mehrfach Tomas Koubek, der erneut den früheren Unioner Rafal Gikiewicz im Augsburger Tor vertrat. Koubek parierte einen Kopfball von Kevin Behrens (22.) und hielt auch die Schüsse von Becker (26.) und Janik Haberer (28.).
Die Augsburger kamen nur zu wenigen geordneten Angriffszügen. Den Zuspielen und Flanken in den Strafraum fehlte es an Präzision. Die größte Tormöglichkeit ergab sich aus einem Anlaufen von Arne Engels auf Union-Torwart Fredrik Rönnow. Dessen schlechtes Zuspiel landete beim späteren Torschützen Beljo, der jedoch bei seinem Schuss aus der Distanz das Berliner Tor knapp verfehlte (43.).
War das ein Weckruf? Aus der Kabine kam das FCA-Team von Trainer Enrico Maaßen jedenfalls erheblich griffiger – und erfolgreich. Ruben Vargas konnte vom rechten Flügel ungehindert flanken. Und Beljo vollendete, ebenfalls ungestört von Union-Verteidiger Paul Jaeckel, mit einem platzierten Volleyschuss. Die Augsburger Fankurve brach in Jubel aus.
Die Gastgeber waren jetzt präsent, setzten nach. Union-Trainer Urs Fischer reagierte mit einem dreifachen Wechsel, verstärkte seine Offensive personell. Union drängte und drückte. Viele hohe Bälle flogen in den Augsburger Strafraum. Aber die Gastgeber, die schon neunmal in dieser Saison eine Führung verspielt hatten, brachten das 1:0, lautstark unterstützt von ihren Fans, über die Zeit.