Das hat dem Ex-Weltmeister nicht gefallen. «Man kann von Arroganzanfall sprechen», sagte Per Mertesacker als ZDF-Experte über Debütant Nico Schlotterbeck, der beim 2:0 (2:0) im Testspiel der Fußball-Nationalmannschaft gegen Israel kurz vor Schluss einen Strafstoß verursacht hatte.
Zwischen «Selbstvertrauen und Arroganz» gebe es «eine ganz feine Linie», meinte Mertesacker, einst selbst Innenverteidiger der DFB-Auswahl und 2014 Weltmeister. Davon abgesehen lobte der 37-Jährige den 22 Jahre alten Schlotterbeck aber für dessen couragierte Leistung.
Der Freiburger hatte in der Schlussphase im Strafraum den Ball leichtfertig an den heranstürmenden Yonatan Cohen verloren und konnte sich nur noch mit einem Foul behelfen. Den fälligen Elfmeter parierte der zur zweiten Halbzeit eingewechselte Torwart Kevin Trapp, bei dem sich Schlotterbeck sofort bedankte. «Ich glaube, dass es einfach schlecht war in der Situation», sagte Schlotterbeck über sein Foul.
Mertesacker äußerte: «Es ist wichtig, dass er aus diesen Szenen lernt.» Der junge Abwehrspieler brauche diese Aktionen nicht, «wo er denkt: „Ich brauche nicht nach links und rechts zu schauen“.» Bundestrainer Hansi Flick folgte der Arroganz-These nicht. «Das sind die Dinge, aus denen wir lernen», sagte er. «Bei einer WM kann so etwas in der 90. Minute tödlich sein.»