Die Frauen-Bundesliga wird möglicherweise aus dem Deutschen Fußball-Bund ausgegliedert, um aus ihrem Schattendasein zu treten. Der Fußballverband Rheinland (FVR) hat einen entsprechenden Antrag für den DFB-Bundestag am 11. März 2022 gestellt.
Dies bestätigte der frühere DFB-Präsident Theo Zwanziger, der stimmberechtigter Ehrenpräsident im FVR-Präsidium ist, der Deutschen Presse-Agentur. Zuerst hatte «Bild» darüber berichtet.
Seit Ende vergangener Woche liege der Vorschlag für eine Profiliga unter eigenem Dach der kommissarischen DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich vor, heißt es. Mit einer eigenständigen Liga soll dem seit Jahren schwachen Zuschauerinteresse entgegengewirkt werden. «Wir wollen den Stein ins Wasser werfen», sagte Zwanziger. Die höchste Frauenliga brauche «eine Perspektive außerhalb eines großen Schatten werfenden Bereichs. Das wäre gesellschaftlich unglaublich wichtig und das geht nur mit einem klarem Profil».
Im Gespräch war in den vergangenen Jahren auch, dass die oberste Frauen-Liga wie die Proficlubs der Männer von der Deutschen Fußball Liga (DFL) vermarktet werden. «Das ist ein sehr interessanter Markt», hatte DFL-Chef Christian Seifert vor einem Jahr gesagt.
Vor allem bei den Vereinen wie FC Bayern München oder VfL Wolfsburg, die auch im Männerfußball stark vertreten sind, haben sich jedoch die Stimmen gemehrt, dass die Frauen-Liga am allerbesten auf eigenen Füßen stehen würde.
Die Frauen-Bundesliga nahm 1990 in zwei Staffeln zu je zehn Mannschaften ihren Spielbetrieb auf. In der Saison 2018/2019 – bevor die Corona-Pandemie sich verbreitete – hatten die Spielklasse im Durchschnitt nicht einmal 1000 Besucher pro Spiel. Zwanziger galt schon zu seiner Amtszeit beim DFB als großer Verfechter des Frauenfußballs. Der Landesverband Rheinland hat auch schon vorgeschlagen, dass Ex-Nationalspielerin Celia Sasic als DFB-Vizepräsidentin die Nachfolge von Hannelore Ratzeburg antritt.