Es ist angerichtet für das Top-Spiel der 2. Fußball-Bundesliga. Eine Woche vor ihrem Gipfeltreffen erfüllten Tabellenführer Darmstadt 98 und dessen Verfolger Hamburger SV ihre Pflichtaufgaben.
Der HSV setzte sich am Sonntag gegen Erstliga-Absteiger Arminia Bielefeld mühsam mit 2:1 (1:0) durch. Am Abend zuvor hatten die Darmstädter bei Hansa Rostock mit 1:0 (0:0) gewonnen. Vor dem Spiel der Spiele in der 2. Bundesliga haben die Hessen mit 48 Zählern weiter vier Punkte Vorsprung auf die zweitplatzierten Hanseaten.
Der HSV tat sich gegen die unbequemen Ostwestfalen schwer. Ludovit Reis (26.) und der starke Bakery Jatta (57.) trafen für die Hamburger vor der mit 56.905 Zuschauern erneut großartigen Kulisse im Volksparkstadion. Bastian Oczipka (51.) hatte für die abstiegsgefährdeten Bielefelder den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt. Siegtorschütze Jatta verriet bei Sky sein Rezept für die Vorbereitung auf das Darmstadt-Spiel: «Nach Hause gehen, gut essen und gut schlafen.» Bielefelds Trainer Daniel Scherning sagte: «Es wird ein Kampf um den Klassenerhalt bis zum letzten Spieltag.»
Darmstadt baut Serie aus
Die Darmstädter beeindruckten indes in Rostock gegen kampfstarke Gastgeber trotz langer Verletztenliste und bauten ihre Serie auf 20 Spiele ohne Niederlage aus. Ein direkt verwandelter Freistoß von Phillip Tietz (78.) sorgte für den Sieg.
Trainer Torsten Lieberknecht war erleichtert über den Erfolg – den vierten im vierten Spiel des Jahres. Zu viele Gedanken an die Partie am Samstag (20.30 Uhr/Sport 1 und Sky) wollte er noch nicht verschwenden. «Am Montag haben wir frei und am Dienstag wird der Spannungsbogen für das Spiel gegen den HSV aufgebaut», erklärte er seinen Plan in Sport1 für die Woche. Eine Vorfreude auf das Spiel konnte auch Lieberknecht nicht verhehlen: «Die Anstoßzeit ist wieder um 20.30 Uhr. Das macht schon Spaß.»
Kleindienst mit Viererpack
Hinter dem Führungsduo lauern weiter der 1. FC Heidenheim (40 Punkte) und der SC Paderborn (38). Die Heidenheimer besiegten am Sonntag den abstiegsgefährdeten 1. FC Nürnberg mit 5:0 (3:0). Überragender Spieler war Torjäger Tim Kleindienst, dem erstmals in seiner Zweitliga-Karriere in Halbzeit eins ein Hattrick (19./23./39.) gelang. Nach der Pause legte er den vierten Treffer (81.) nach. Die desolaten Nürnberger waren von der 33. Minute an nach der Roten Karte für Enrico Valentini in Unterzahl. «Tore sind für Stürmer immer wichtig», sagte Kleindienst, der mit jetzt 15 Treffern an der Spitze der Torjägerliste steht, bei Sky: «Dass es heute vier sind, ist etwas ganz Besonderes.»
Die Paderborner feierten am Freitag wie die Darmstädter mit dem 1:0 (0:0) im Verfolgerduell gegen den 1. FC Kaiserslautern durch den Treffer von Jannis Heuer (78.) den vierten Sieg im vierten Spiel der Rückrunde.
Pauli bleibt 2023 makellos
Eine makellose Bilanz 2023 hat auch der FC St. Pauli aufzuweisen. Zwar kassierten die Hamburger beim 2:1 (0:1) beim 1. FC Magdeburg ihren ersten Gegentreffer in der noch jungen Ära des neuen Cheftrainers Fabian Hürzeler, sie kamen aber ebenfalls zum vierten Sieg im vierten Spiel. Die Abstiegsangst ist am Millerntor erst einmal verschwunden.
Die Gefahrenzone reicht von Rang zehn bis Platz 18. Zwischen dem Zehnten SpVgg Greuther Fürth und dem neuen Tabellenletzten SV Sandhausen sind bei noch 13 Spieltagen nur sieben Punkte Unterschied.
Sandhausen fiel durch das 0:3 (0:1) gegen den Karlsruher SC am Sonntag wieder ans Tabellenende zurück, hat aber nur zwei Punkte Rückstand auf den rettenden 15. Rang, den Magdeburg einnimmt. Nach vier Niederlagen ohne eigenen Treffer in Serie trennte sich Sandhausen von Trainer Alois Schwartz, eine Nachfolgelösung gibt es zunächst nicht. Den Jahn Regensburg half das 1:1 gegen Hannover 96 am Samstag im Abstiegskampf auch nicht viel weiter. Immerhin kletterten die Regensburger auf den vorletzten Tabellenplatz.