Fußball-Bundesligist Hertha BSC und der mögliche Investor 777 Partners haben ihre Kennenlernphase abgeschlossen.
«Wir sind fertig mit dem, dass man sich gegenseitig beschnuppert hat. Sie wollten wissen, was bei Hertha los ist, wir wollten auch viel von ihrem Geschäftsmodell wissen», sagte Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic in einer Medienrunde, «es war ein sehr angenehmes Miteinander.»
Drei Tage lang war eine Abordnung der amerikanischen Investmentfirma, die die Anteile des aktuellen Investors Lars Windhorst und seines Unternehmens Tennor übernehmen will, zu Gesprächen in Berlin und hat den Berliner Fußball-Bundesligisten durchleuchtet.
Zuvor hatte Hertha-Präsident Kay Bernstein während seines Urlaubs in den USA dem möglichen neuen Partner einen Besuch abgestattet. «Jetzt schauen wir, dass wir den nächsten Schritt gehen. Am Ende des Tages muss es sauber sein und es darf keine Irritationen geben», sagte Bobic: «Jetzt liegt der Ball auf der Seite von 777 und unserem aktuellen Investor Tennor.»
Sollten sich Tennor und 777 Partners einig werden, könnte Hertha selbst noch einen Partner präsentieren, der die Anteile von Tennor übernimmt oder auch als Verein ein Vetorecht ausübt, falls die Werte der US-Investmentfirma nicht mit denen von Hertha übereinstimmen. Das schloss Bobic zum aktuellen Stand aber aus.
Allerdings dauere es laut Bobic noch «einige Zeit», bis ein Vertragswerk erstellt und unterschrieben sei. Ob der neue Investor – anders als Windhorst – ein Mitspracherecht erhalten werde, sei in den letzten Tagen nicht geklärt worden. Bobic stellt aber klar, dass in Deutschland die 50+1-Regel gelte: «Wir haben 50+1, am Ende haben wir das Sagen.»
Die 50+1-Regel gilt nur im deutschen Profifußball und soll sicherstellen, dass der eingetragene Stammverein selbst dann die Entscheidungsgewalt behält, wenn er seine Profifußball-Abteilung in eine Kapitalgesellschaft ausgegliedert hat. Sie begrenzt den Einfluss externer Investoren.