Superstar Cristiano Ronaldo hat nach dem beeindruckenden Achtelfinal-Erfolg Portugals gegen die Schweiz die Qualität der Nachfolge-Generation im Team hervorgehoben. «Ein unglaublicher Tag für Portugal mit einem historischen Ergebnis», schrieb der 37-Jährige bei Instagram. Die Auswahl habe hervorragende Talente und junge Spieler, man könne ihr dazu nur gratulieren. «Der Traum lebt», erklärte Ronaldo.
Ronaldo saß im WM-Achtelfinale bis zur Schlussphase auf der Bank. Anstelle des Superstars glänzte der 21-jährige Gonçalo Ramos. Der Angreifer von Benfica Lissabon führte die wie befreit wirkende Auswahl beim 6:1 gegen die Schweiz mit drei Treffern maßgeblich ins erste Viertelfinale seit dem Jahr 2006 und dem Turnier in Deutschland. Nur bei den Weltmeisterschaften 1934 und 1938 hatte es überhaupt höhere Achtelfinal-Siege gegeben. Im Viertelfinale treffen die Portugiesen am Samstag auf Marokko. Die Nordafrikaner gewannen ihr K.o.-Duell gegen Spanien im Elfmeterschießen.
«Cristiano hat als Kapitän das gemacht, was er immer macht. Er hat uns geholfen, uns ermutigt, die gesamte Mannschaft», sagte der junge Benfica-Lissabon-Profi Ramos über die ungewohnte Bankdrücker-Rolle Ronaldos. Der 37-Jährige äußerte sich anschließend nicht zu sportlichen Fragen, wünschte aber der erkrankten brasilianischen Fußball-Legende Pelé, dem «König», «gute Besserung».
Ronaldo war in der 74. Minute eingewechselt worden, erzielte ein Abseitstor und verschwand nach Schlusspfiff als erster Portugiese wieder vom Rasen. «Ist natürlich für Ronaldo hart, aber es ist die Realität. Die Realität, in der er jetzt auch angekommen ist bei Portugal, nicht nur bei ManUnited, wo das Schicksal geteilt ist, sondern jetzt auch in der Nationalmannschaft», sagte der frühere deutsche Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack bei MagentaTV.
Manchester United hatte sich von seinem Starstürmer getrennt. Das war eine Konsequenz aus einem TV-Interview, in dem der 37-Jährige scharfe Vorwürfe gegen den Verein und die Verantwortlichen erhoben hatte. Angeblich soll Ronaldo ein üppiges Angebot des saudischen Clubs Al-Nassr vorliegen.
In Katar saß er im Nationalteam ungewohnter Weise auf der Bank, wenngleich er später mit lautstarken Rufen von den Fans gefordert worden war. «Heute hat Ramos gezeigt, dass eben Portugal auch hinter Ronaldo über genügend Qualität verfügt, um ihn zu ersetzen. Und es hat der portugiesischen Mannschaft heute auf jeden Fall gutgetan», sagte Ballack.