Der Fußball-Weltverband FIFA hat das Verbot der «One Love»-Kapitänsbinde mit den von allen Teilnehmern anerkannten WM-Regularien begründet.
Explizit hob der Verband in einer Mitteilung den Artikel 13.8.1 der Ausrüstungsregeln hervor: «Für FIFA-Finalwettbewerbe muss der Kapitän jeder Mannschaft eine von der FIFA gestellte Armbinde tragen.» Die FIFA unterstütze Kampagnen wie «One Love», aber dies müsse im Rahmen der allen bekannten Regeln erfolgen.
Zuvor hatten die Verbände aus Deutschland, Dänemark, England, Wales, Belgien, der Schweiz und den Niederlanden mitgeteilt, ihre Kapitäne nicht wie geplant mit der «One Love»-Binde auflaufen zu lassen. Begründet wurde dieser Schritt mit der Drohung der FIFA, die betreffenden Spieler würden eine Gelbe Karte erhalten. Geldstrafen, wie normalerweise bei solchen Vergehen üblich, hätte man in Kauf genommen.
Als Folge könnten die Spielführer der Teams nun mit vom Weltverband bereitgestellten Armbinden auflaufen. Diese sollen an jedem Spieltag eine andere Antidiskriminierungs-Botschaft verbreiten. Der erste Spieltag stand zunächst unter dem Motto «Fußball verbindet die Welt». Am Montag zog der Weltverband jedoch den für das Viertelfinale geplanten Slogan «Keine Diskriminierung» vor. Das Tragen der Motto-Binde ist nicht verpflichtend.
Die britische Regierung hat den Umgang des Fußball-Weltverbands FIFA mit dem Thema «One Love»-Kapitänsbinde hingegen kritisiert. «Wir teilen die Frustration der (englischen Verbands) FAmit der Entscheidung der FIFA, die die Spieler in eine sehr schwierige Position bringt», sagte ein Sprecher des Premierministers Rishi Sunak in London. «In Bezug auf LGBT-Rechte im weiteren Sinne ist die Politik Katars eindeutig nicht die der Regierung des Vereinigten Königreichs und nicht diejenige, die wir unterstützen würden.»