Kurz vor der Abreise zur WM hat Hansi Flick vor einer Überbelastung der Fußball-Nationalspieler gewarnt.
«Auch wenn so eine Weltmeisterschaft für einen Nationaltrainer die Möglichkeit ist, an so einem Turnier teilzunehmen, ist es schon so, dass man die Gesamtbelastung der Spieler im Auge haben muss. Es kann auf keinen Fall mehr werden. Da muss man Sorge tragen», forderte der DFB-Chefcoach nach der Nominierung seiner 26 WM-Akteure.
Die in der Bundesliga aktiven Profis sieht Flick in einer besseren Situation als Spieler, die in der englischen Premier League aktiv sind. «Es ist bei uns anders in Deutschland als in England. Ich finde es super, dass wir nach dem Turnier eine Pause haben, die Spieler eine Pause haben», sagte der 57-Jährige. Die Bundesliga macht nach der WM eine mehrwöchige Auszeit und setzt die Saison mit dem 16. Spieltag am 20. Januar fort. In England wird hingegen bereits wieder am traditionellen Boxing Day am 26. Dezember und damit nur acht Tage nach dem WM-Finale von Doha am 18. Dezember weiter gespielt.
Guardiola kritisiert „Terminhatz“ in England
Diese Terminhatz hatte zuletzt unter anderen Pep Guardiola als Trainer von Meister Manchester City kritisiert. «Ich kann absolut verstehen, wenn Pep Guardiola das anmahnt. Wir müssen gucken, dass wir das Rad nicht überdrehen, dass die Spieler nicht zu sehr in die Mühle geraten», sagte Flick. Der Deutschen Fußball Liga könne man ob der Terminplanung «ein Kompliment» machen.
In Ilkay Gündogan (Manchester City), Kai Havertz (FC Chelsea), Thilo Kehrer (West Ham United) und Armel Bella Kotchap (FC Southampton) stehen vier Spieler in Flicks Katar-Aufgebot, die in England aktiv sind. Marc-André ter Stegen (FC Barcelona) und Antonio Rüdiger (Real Madrid) fangen nach der WM in der spanischen Primera Division zwei Wochen nach der WM wieder in der Liga an. Alle anderen 20 deutschen Nationalspieler im WM-Aufgebot spielen in der Bundesliga.
Vor der WM, die am 20. November beginnt, stehen in allen großen Ligen an diesem Wochenende die letzten Spiele an. Die offizielle Abstellungsfrist durch den Weltverband FIFA beginnt am Montag. Die DFB-Auswahl fliegt gleich an diesem Tag in ein Kurztrainingslager in den Oman. Dort steht am Mittwoch ein Testspiel gegen den Gastgeber an. Eine Woche später folgt das erste WM-Spiel in Katar gegen Japan.