Paderborn bleibt eine Heimmacht und der HSV gewinnt plötzlich sogar gegen seinen Angstgegner – in der 2. Fußball-Bundesliga setzen sich die Spitzenteams langsam ab.
Da kann auch der SV Darmstadt nicht mehr folgen, der am Sonntag nach einer 2:0-Führung auf dem Betzenberg beim 1. FC Kaiserslautern nicht über turbulentes 3:3 (1:0) hinaus kam und auf Rang vier zurückfiel.
Der Hamburger SV macht sich nach dem dritten Sieg in Serie dagegen Hoffnungen, im kommenden Sommer nach fünf langen Jahren im Unterhaus endlich in die Bundesliga zurückkehren zu können. «Man sieht, was sich in Hamburg entwickelt», sagte HSV-Coach Tim Walter nach dem 3:2 (1:0) bei Holstein Kiel am Freitagabend, durch das die Hamburger den zweiten Tabellenplatz festigten.
Dem HSV gelang im neunten Duell mit Holstein endlich der erste Sieg. Was ein noch größeres Indiz für die Stabilität der Hamburger in dieser Saison ist: Der HSV gewinnt inzwischen auch seine schwächeren Spiele. Kiel war mal wieder überlegen, hatte am Ende eine Torschussbilanz von 22:12 – und verlor doch. «Das spricht für die Mannschaft und den Teamspirit», befand Abwehrspieler Moritz Heyer.
Noch souveräner sieht das aus, was der SC Paderborn Woche für Woche aufs Spielfeld bringt. Beim 3:0 (1:0) am Samstag gegen Regensburg schraubte das Team von Trainer Lukas Kwasniok das Punktekonto auf 19 Zähler und das Torverhältnis auf 24:8. «Das ist für Paderborn eine sehr gute Bilanz. Trotzdem haben wir die Gier auf drei Punkte in Fürth in uns», sagte Kwasniok mit Blick auf den kommenden Spieltag.
Der Sieg am Samstag war das sechste Spiel ohne Niederlage in Serie, dabei gelangen fünf Siege. Daheim gewann Paderborn alle fünf Spiele bei 20:4 Toren. «Es macht einfach Spaß, hier zu spielen. Wichtig ist, dass wir hinten die Null halten. Wir wollen unser Spiel spielen und schauen nicht jeden Tag auf die Tabelle», sagte Stürmer Marvin Pieringer. Die bislang letzte Niederlage liegt inzwischen fast zwei Monate zurück. Am 22. Juli verlor Paderborn 1:2 bei Fortuna Düsseldorf, das viel Energie aus dem 3:1 (2:0) am Samstagabend gegen Hansa Rostock ziehen will.
Mit nur noch 15 halbwegs einsatzfähigen Profis spielte die Fortuna Hansa phasenweise an die Wand. Dawid Kownacki, der sich erst kurzfristig gesund für das Spiel gemeldet hatte, gelang dabei ein Zaubertor (10. Minute), als er eine tolle Vorarbeit von Tim Oberdorf per Scherenschlag über Rostocks Keeper Markus Kolke hinweg ins Netz legte. «Das war schon ein geiler Ball von Oberdorf. Der Abschluss war dann noch einen Tick geiler», sagte Fortuna-Coach Daniel Thioune. «So ein Tor sieht man nicht alle Tage.»
Mit nun 14 Punkten ist die Fortuna hinter Heidenheim und Darmstadt (je 15) wieder in Lauerstellung. Am kommenden Samstagabend im Spitzenspiel gegen die Düsseldorfer muss der HSV beweisen, wie stabil er tatsächlich ist. Die Düsseldorfer zogen durch ihren Sieg unter anderem auch an Hannover 96 vorbei, das im Niedersachsen-Derby gegen Eintracht Braunschweig nicht über ein 1:1 hinaus kam.