Die beachtliche Summe von 67 Millionen Euro hat der FC Bayern für seinen neuen Abwehrchef Matthijs de Ligt ausgegeben.
Und dann kommt der Neuzugang von Juventus Turin bei seinem Heimbdebüt für den deutschen Fußball-Rekordmeister als Mittelstürmer von der Bank. Beim 1:1 im Bundesliga-Spitzenspiel schmiss Trainer Julian Nagelsmann den kernigen Niederländer in der 85. Minute als seinen letzten Joker rein, um doch noch irgendwie das Siegtor zu erzwingen.
Und der Aushilfsstürmer hätte beinahe sogar abgeliefert. Seinen wuchtigen Volleyschuss in der Nachspielzeit parierte Gladbachs Teufelskerl Yann Sommer jedoch. Nagelsmanns Notlösung in der Ära nach Robert Lewandowski hätte fast gegriffen.
Nagelsmann: «Matthijs sehr kopfballstark»
«Gladbach hat unfassbar tief verteidigt, viel tiefer als in den letzten zehn Minuten ging es nicht mehr», schilderte der Münchner Coach: «Matthijs ist unser kopfballstärkster Spieler im Kader. Es gibt wenige Stürmer in Europa, die so kopfballstark sind wie er. Und auf der Bank hatten wir keinen kopfballstarken Spieler mehr.»
Thomas Müller sprach von einer «guten Maßnahme» mit de Ligt als Rammbock vorne. Sie erinnerte den Routinier an frühere Zeiten beim FC Bayern mit dem belgischen Abwehrhünen Daniel van Buyten, der auch hin und wieder in den Schlussminuten in die Spitze ging. «Es ist nichts Ungewöhnliches, wenn man den Gegner im Strafraum belagert», sagte Müller. De Ligt nahm die Rolle an, eine Neuheit war sie nicht für ihn. «Ja, ich habe das früher schon bei Ajax ein paar Mal gemacht in den letzten Minuten», erzählte er. Zu gerne hätte er getroffen.
Fehlt den Bayern ohne Lewandowski doch ein richtiger Neuner? Diese Diskussion wollte Nagelsmann am Samstagabend nicht führen. «Wir haben 35 Torschüsse gehabt», sagte er zur Offensiv-Power. Diese hätte zu mehr Toren führen müssen. «So weitermachen, dann schießen wir viele Tore», meinte Nagelsmann. Mit de Ligt plant er aber eher hinten.