Die Rückkehr auf die Stehplätze bei Europapokal-Spielen ist aus Sicht der Fan-Vereinigungen ein großer Erfolg für alle Fußballfans.
Jahrelang hatten die Vereinigungen darum gekämpft, wie Helen Breit als Vorsitzende der Fan-Vereinigung «Unsere Kurve» der Deutschen Presse-Agentur sagte. «Damit zeigt sich: Auch wenn es wirklich mühsam ist, es lohnt sich, viele Jahre an solch wichtigen und essenziellen fanpolitischen Forderungen dranzubleiben und nicht aufzugeben.»
In dieser Woche erteilte das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union UEFA Deutschland, Frankreich und England für die Saison 2022/23 die Erlaubnis für Stehplätze. «So unterschiedlich Fans auch sein mögen: Stehplätze waren immer eines der wichtigsten Themen», sagte Martin Endemann vom Fanbündnis «Football Supporters Europe». So sei eine Kampagne mit dem Titel «Europe Wants To Stand» (Europa will stehen) initiiert worden. Außerdem sei das Thema immer wieder in Gesprächen mit der UEFA angesprochen worden.
Fans in den drei Ländern dürfen Spiele der Champions League, Europa League und Conference League «in Übereinstimmung mit den nationalen und lokalen Rechtsvorschriften» stehend verfolgen, teilte die UEFA mit. Sowohl für die Stimmung in den Stadien als auch finanziell für die Vereine sei dieser Schritt ein Riesengewinn, sagte Endemann. Denn die Clubs können ihre Zuschauerkapazität teilweise drastisch erhöhen. So steigt in Dortmund die Kapazität von bislang 66.099 Plätzen um mehr als 15.000 auf 81.365 Plätze.
Endemann ist überzeugt davon, dass die Entscheidung der UEFA nicht für mehr Fan-Krawalle sorgt. So seien für die vielen Ausschreitungen in den französischen Stadien in der Vorsaison nicht die Stehplätze verantwortlich gewesen. Die Vereinigungen hoffen, dass die Testphase bald ausgeweitet wird und somit bei allen Europapokalspielen Stehplätze freigegeben werden.