Die Entwicklung des Frauenfußballs in Deutschland hängt nach Meinung von Siegfried Dietrich auch maßgeblich von den Investitionen der Bundesliga-Clubs ab.
«Ich bin davon überzeugt, dass nach einigen Jahren gezielter Investitionen und fortschreitender Professionalisierung die Clubs mit dem Frauenfußball auch Geld verdienen können», sagte Dietrich, Sportdirektor Frauenfußball von Eintracht Frankfurt und Vorsitzender des DFB-Ausschusses Frauen-Bundesligen, im Interview mit «sportschau.de».
«Ich freue mich, dass jetzt auch Clubs wie der VfB Stuttgart, der HSV und Union Berlin Gas geben wollen in Sachen Frauenfußball. Immer mehr Clubs merken, dass das Thema dauerhaft wichtiger wird – und dass die Fahrt losgegangen ist. Da will keiner zu spät kommen», sagte Dietrich (65).
Vor zwei Jahren hatten der siebenmalige deutsche Frauen-Meister und viermalige Champions-League-Sieger 1. FFC Frankfurt und Eintracht Frankfurt fusioniert. Seit dem 1. Juli 2020 haben die Hessen nun eine Frauenabteilung. Die Frauen würden bei der Eintracht eine «riesige Wertschätzung» erfahren. «Wir hatten von Anfang an das Gefühl, nicht aus Mitleid von der Eintracht aufgenommen worden zu sein, sondern als wertschöpfender Teil integriert zu werden», sagte Dietrich.
Vor den reinen Frauenfußball-Clubs wie Turbine Potsdam, SC Sand oder SGS Essen habe er großen Respekt. «Aber ich glaube, dass es künftig mehr braucht. Wir stehen erst am Anfang dieser Form der Professionalisierung. Reine Frauenfußball-Vereine werden es künftig extrem schwer haben. Ihnen fehlen in vielen Punkten schlichtweg die richtigen Werkzeuge», sagte Dietrich.