Das verletzungsbedingte Aus von Weltfußballerin Alexia Putellas kurz vor EM-Start hat beim deutschen Gruppengegner Spanien große Bestürzung ausgelöst.
«Drama Alexia!», titelte die Fachzeitung «Sport» über den Star vom FC Barcelona. Das Konkurrenzblatt «AS» sprach von einem «kaputten Traum». Die Hoffnungen der Spielerinnen von Trainer Jorge Vilda, erstmals den EM-Titel für ihr Land zu holen, seien damit erheblich gesunken, urteilten die Zeitungen.
Fotos zeigten, wie die 28-Jährige auf Krücken humpelnd und mit Tränen in den Augen das EM-Quartier verließ. Die Spanierinnen bestreiten ihr erstes Spiel am Freitag (18.00 Uhr MESZ/ZDF und DAZN) in Milton Keynes gegen Finnland. Am 12. Juli geht es gegen die DFB-Frauen.
Trainer Jorge Vilda, der bereits auf Nationalteam-Rekordtorjägerin Jennifer Hermoso verzichten muss, zeigte sich untröstlich. «Ich bin nach so einem schweren Rückschlag fassungslos und schockiert», sagte der Coach dem Radiosender Onda Cero.
Die Verletzung sei kurz vor Trainingsende bei einem lockeren Spielchen passiert. Putellas habe den Ball mit rechts passen wollen und habe am linken Standbein plötzlich ein «Knacken» gespürt. «Dass solche Dinge passieren, ist einfach ungerecht», klagte der 40-Jährige, der die spanische Frauen-Auswahl seit 2015 trainiert, und rief zu einer Trotzreaktion auf: «Wir müssen uns zusammenreißen, stark auftreten und nach vorne marschieren.»
Putellas war im Januar zur Weltfußballerin gekürt worden, nachdem sie mit Barça im vorigen Jahr das Triple aus Champions League, Meisterschaft und Pokalsieg geholt hatte. Im diesjährigen Finale der Königsklasse unterlag ihr Team Olympique Lyon. Vorige Woche hatte sie als erste Spanierin die Marke von 100 Länderspielen erreicht.