Ralf Rangnick sieht seinen Nachfolger Erik ten Hag als Trainer des Premier-League-Clubs Manchester United vor schweren Aufgaben.
«Man braucht nicht mal eine Brille, um zu sehen und zu analysieren, wo die Probleme liegen», sagte der 63 Jahre alte frühere Trainer und Sportchef des Fußball-Bundesligisten RB Leipzig. Es sei nicht ausreichend, kleine Veränderungen umzusetzen. «In der Medizin würde man sagen, dass es eine Operation am offenen Herzen ist. Wenn alle erkennen, dass dies geschehen muss, und zusammenarbeiten, braucht es nicht Jahre zu dauern.»
Die Wahl des Vereins für den neuen niederländischen Coach, der derzeit noch Ajax Amsterdam trainiert, wertete Rangnick auf der United-Webseite positiv. «Ich denke, das ist eine sehr gute Wahl, wahrscheinlich eine der besten, wenn nicht sogar die beste Wahl, die der Verein treffen konnte», meinte er.
Die Mannschaft steht nach Meinung von Rangnick vor einem Umbruch. Er habe noch nicht mit ten Hag gesprochen, «aber wenn er mich persönlich nach meiner Meinung fragt, bin ich natürlich bereit und willens, mit ihm über meine Erfahrungen zu sprechen», sagte er. «Aber auf der anderen Seite wird er seine eigenen Vorstellungen haben. Dass es nicht nur drei oder vier Spieler sind, ist klar. Wenn man bedenkt, wie viele Verträge von Spielern auslaufen.»
Rangnick ist seit Anfang Dezember Trainer des englischen Rekordmeisters. Nach Ende seines Vertrags im Juni soll er als Berater für den Verein tätig sein. Ob das so kommt, will er auch von ten Hag abhängig machen. «Möchte er mit jemandem wie mir sprechen, wie eng will er zusammenarbeiten? Das sind die Dinge, über die wir noch nicht gesprochen haben», sagte Rangnick.