Für Hoffenheims israelischen Stürmer Munas Dabbur ist es gegen die DFB-Auswahl eine Art Heimspiel – dabei hatte er fast schon abgeschlossen mit dem Nationalteam seines Landes.
Wegen Anfeindungen stand Dabbur, Angehöriger der muslimisch-arabischen Minderheit, vor dem Rücktritt: «Ich war kurz davor.»
Seit 2020 spielt der 29-Jährige für die TSG 1899 Hoffenheim in der Fußball-Bundesliga und gehört zum Kader Israels für das Länderspiel ausgerechnet in Sinsheim am Samstag (20.45 Uhr/ZDF) gegen Deutschland. Der in Nazareth geborene Dabbur ist bei den Fans seiner Auswahl umstritten. Für viel Aufregung sorgte im vergangenen Jahr ein politischer Instagram-Post von ihm zu den Unruhen auf dem Tempelberg. Seitdem wird er öfter ausgebuht und in den sozialen Medien beleidigt.
Personen aus dem gesamten Land hätten ihn angegriffen, beklagte sich Dabbur in einem Interview des TSG-Clubmagazins. «Sie haben jedes meiner Worte umgedreht und schlecht ausgelegt», sagte er und betonte, er wolle niemandem etwas Böses. «Aber die gesamte Mannschaft, der Trainerstab und auch der Präsident des Verbandes haben mich komplett unterstützt. Seit dem Vorfall habe ich in fünf von sechs Länderspielen getroffen. Das gibt mir ein gutes Gefühl und bestärkt mich, meinen Weg weiterzugehen.»