Der Hamburger SV entwickelt sich immer mehr zum Dauergast in der 2. Liga. Werder Bremen und der FC Schalke 04 könnten dagegen nach nur einem Jahr wieder in die Fußball-Bundesliga zurückkehren.
«Es ist keine einfache Situation im Moment», klagte HSV-Sportvorstand Jonas Boldt nach dem glücklichen 1:1 (0:0) bei Fortuna Düsseldorf mit Ex-HSV-Coach Daniel Thioune. Dass der hoffnungslose unterlegene HSV nach der Corona-Zwangspause durch den späten Ausgleich von Robert Glatzel in der Nachspielzeit überhaupt noch einen Punkt mitnahm, war die beste Nachricht des Tages für die Hamburger. Ihnen droht eine fünfte Saison in Serie in der 2. Liga. «Das wir mit so einer Leistung noch einen Punkt mitnehmen, ist glücklich», bekannte Glatzel. Bereits neun Punkte – bei einem weniger absolvierten Spiel – beträgt der Abstand auf die Aufstiegsplätze.
HSV-Coach Tim Walter gab sich dennoch trotzig. «Wir geben nie auf und das gilt auch weiterhin», sagte Walter, nachdem seine Mannschaft vom Thioune-Team 90 Minuten an die Wand gespielt worden war. Das alleine dürfte für die restlichen acht HSV-Spiele etwas wenig sein, wenn man sich dagegen die Euphorie bei Werder und auf Schalke anschaut.
Bremen und Schalke euphorisiert
Die Bremer feierten beim 1:0 (0:0) im Spitzenspiel gegen den Dritten Darmstadt 98 vor 41.000 Zuschauern einen emotionalen Sieg. Auch auf Schalke ist spätestens nach dem 2:1 (1:0) gegen Hannover 96 vor 55.152 Zuschauern wieder Aufstiegs-Euphorie entfacht, von der der HSV nur träumen kann. «Nach dem 2:1 war es geil. Da weiß man, was Schalke ist», sagte S04-Torwart Martin Fraisl am 54. Geburtstag von Trainer Mike Büskens, der die Rückkehr der Fan-Massen genoss: «Diese Symbiose von Zuschauern und Spielern ist das, was Schalke ausmacht.»
Noch besser als für die Königsblauen, die noch einen Zähler hinter Darmstadt auf dem Relegationsrang liegen, stehen Werders Chancen auf den direkten Wiederaufstieg. Als Tabellenzweiter liegt Bremen nun punktgleich mit Spitzenreiter St. Pauli drei Zähler vor Darmstadt. «Es gibt noch viele direkte Duelle auf den vorderen Rängen. Ein Blick auf die Tabelle macht erst Sinn, wenn es in die letzten vier Spiele geht», sagte Werder-Coach Ole Werner fast schon bremsend.