Die rauschende Europa-League-Party mit 25 000 euphorischen Fans steigerte die Vorfreude bei Oliver Glasner auf das Viertelfinale gegen Spaniens Topclub FC Barcelona fast ins Unermessliche.
«Ich bin total geflasht von den Emotionen», sagte der Trainer von Eintracht Frankfurt über die Gänsehaut-Atmosphäre beim 1:1 nach Verlängerung im Achtelfinal-Rückspiel gegen Betis Sevilla. «Ich durfte jetzt mal genießen, was da im Stadion abgegangen ist – und das bei halber Auslastung. Ich freue mich darauf, dass wir im Viertelfinale bei Vollauslastung einen weiteren schönen Europa-League-Abend genießen können. Wir lechzen danach.»
Am 7. April steigt der nächste Festtag für die Hessen, wenn Barça im Hinspiel mit Stars wie Gerard Pique, Jordi Alba, Sergio Busquets, Pedri, Pierre-Emerick Aubameyang und Ferran Torres sowie Nationaltorwart Marc-André ter Stegen in der Frankfurter Arena gastiert. «Das ist einer der größten und schillerndsten Namen im europäischen Club-Fußball. Wir freuen uns riesig über dieses Los», sagte Glasner nach der Auslosung in der UEFA-Zentrale in Nyon. «Die Mannschaft und die Stadt haben sich diesen attraktiven Gegner verdient.»
Duell zwischen Leipzig und Frankfurt mögliches Finale
RB Leipzig, am Sonntag nächster Eintracht-Gegner in der Bundesliga, bescherte das Los Atalanta Bergamo. Die Italiener hatten im Achtelfinale Bayer Leverkusen ausgeschaltet. «Für mich ist das eine sehr spannende Mannschaft», sagte Leipzigs Trainer Domenico Tedesco.
Ein Europa-Duell zwischen Frankfurt und Leipzig könnte es erst im Endspiel am 18. Mai in Sevilla geben. Im Halbfinale bekäme es Leipzig bei einem Weiterkommen mit dem Sieger des Duells SC Braga gegen Glasgow Rangers zu tun, die Eintracht würde entweder auf West Ham United oder Olympique Lyon treffen.
«Mit Barcelona ist es noch nicht vorbei. Es ist wichtig, dass wir jetzt nicht in Ehrfurcht erstarren, sondern die Herausforderung annehmen und uns zutrauen, die Runde zu überstehen», sagte Glasner. Sportvorstand Markus Krösche bekräftigte das Ziel: «Wir wollen weiterkommen.»
Hinteregger trifft zum Ausgleich in der Verlängerung
Das Happy End im Duell mit Betis Sevilla am späten Donnerstagabend steigerte das Selbstvertrauen der seit vier Pflichtspielen ungeschlagenen Hessen noch einmal. «Es war sehr emotional», sagte der sichtlich bewegte Glasner.
Zunächst riss Borja Iglesias die Eintracht durch das 0:1 kurz vor Schluss der regulären Spielzeit aus ihren Viertelfinalträumen. Diese erfüllten sich in letzter Sekunde der Verlängerung dann aber doch noch. Martin Hinteregger warf sich mit vollem Einsatz in eine Freistoßflanke von Filip Kostic und erzwang dadurch das Eigentor zum erlösenden Ausgleich, der nach dem 2:1-Sieg im Hinspiel das Weiterkommen bedeutete.
Danach gab es kein Halten mehr. «Dieses Spiel gehört auf jeden Fall zu den Top Five, was die Emotionen angeht. Das war unfassbar», sagte Nationaltorwart Kevin Trapp. Selbst der sonst stets ruhige Glasner stürmte wild jubelnd auf den Rasen. «In der 90. Minute ist die Fußballwelt für uns zusammengefallen, in der 120. Minute war sie wieder rosarot», resümierte der 47 Jahre alte Österreicher.