Die Trennung vom langjährigen russischen Hauptsponsor Gazprom war nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine nach Ansicht von Schalkes Vorstandsvorsitzenden Bernd Schröder «alternativlos».
«Mir persönlich war klar: Das kann nicht weitergehen. Der Schaden für den Verein war zu groß geworden», sagte der Chef des Fußball-Zweitligisten im Interview mit der «Süddeutschen Zeitung».
«Konnte ich mir eine Situation vorstellen, dass in sechs oder acht Wochen wieder Gazprom auf der Brust stehen würde? Nein», fügte Schröder hinzu. «Was hätte passieren müssen, um das wieder zu legitimieren? Wenn Herr Putin plötzlich zum Friedensengel mutiert wäre? Das war und ist wahrlich keine reale Aussicht.»
Gazprom 15 Jahre lang Sponsor
Er verteidigte zugleich die umstrittene Zusammenarbeit mit dem staatlichen Energiekonzern vor Kritik. «Ich habe das Bündnis nicht als schmutzig gesehen», betonte Schröder, der seit Anfang des Jahres Chef des Vorstandes ist. «Hat es zu 100 Prozent mit den Schalker Werten übereingestimmt? Wahrscheinlich nicht. Das muss man so deutlich sagen. Aber war der Gazprom-Vertrag ein Pferd, das quer im Stall stand? Wahrscheinlich auch nicht.»
Gazprom war 15 Jahre Sponsor der Schalker. Nachdem die Gelsenkirchener im Spiel beim Karlsruher SC am Samstag vergangener Woche schon den Schriftzug des Unternehmens vom Trikot entfernt hatten, hatte der Club am Montag mitgeteilt, dass der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates beschlossen habe, die Partnerschaft wegen der russischen Invasion in die Ukraine vorzeitig zu beenden. In dem Wohnungsunternehmen Vivawest hat der Verein vorerst einen neuen Sponsor gefunden.