Für Borussia Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc entsprechen die Beleidigungen gegen Schiedsrichter Felix Zwayer «leider im Moment dem Zeitgeist».
Es sei zuletzt «auch bei Politikern und sogar bei Virologen» zu sehen gewesen, «die einfach nur ihre wissenschaftliche Meinung abgegeben haben, die dann vielleicht einigen Menschen nicht passt», sagte Zorc beim Pay-TV-Sender Sky angesprochen auf die Berichte von Zwayer über Anfeindungen nach seiner umstrittenen Rolle im Spitzenspiel des BVB gegen den FC Bayern (2:3) im vergangenen Dezember.
Das Internet sei «ein anonymes Forum, das einen Raum für solche Meinungsäußerungen und idiotischen Beschimpfungen gibt», sagte Zorc. Er äußerte zudem, dass Morddrohungen «in keinster Weise zu tolerieren oder zu rechtfertigen» seien. Zwayer hatte berichtet, dass er zahlreiche Hass-Nachrichten erhalten und ihm die Berliner Polizei geschrieben habe, «dass eine Morddrohung gegen mich im Internet existiert».
Der Schiedsrichter ist im Moment nicht aktiv, er war nach dem Topspiel von den Dortmunder stark kritisiert worden. Besonders hart hatte BVB-Jungstar Jude Bellingham den 40-Jährigen verbal attackiert. Der Engländer hatte Zwayer in Anspielung auf den 17 Jahre alten Skandal um Robert Hoyzer indirekt Bestechlichkeit vorgeworfen.
«Wir haben damals unsere Enttäuschung über die Leistung von Felix Zwayer zum Ausdruck gebracht», sagte Zorc, der keinen Sinn in einem Gespräch zwischen Zwayer und Bellingham sieht. «Was soll der 18-jährige Jude Bellingham in solch einem Gespräch äußern», fragte Zorc. «Aber wir als Borussia Dortmund würden immer für ein Gespräch bereitstehen, das ist doch klar.»