Stefan Leitls Fazit war eindeutig und spiegelte die aktuellen Aussichten der SpVgg Greuther Fürth in der Fußball-Bundesliga ziemlich passend wider.
«Das war eine verdiente Niederlage. Wir waren von der ersten Minute nicht in der Lage, ein gleichwertiger Gegner zu sein», sagte der Trainer nach dem 0:4 (0:3) bei Borussia Mönchengladbach. Fürth verlor am zwölften Spieltag zum elften Mal.
Bereits zur Pause war die Partie nach den Treffern von Jonas Hofmann (9. Minute), Florian Neuhaus (28.) und Alessandro Plea (43.) entschieden. Nationalspieler Hofmann krönte seine Leistung in Hälfte zwei noch mit dem Tor zum 4:0 (57.). «Mit 0:3 in die Kabine, da war die Verunsicherung schon groß», sagte Leitl. Dennoch lobte er seine Mannschaft auch. Sie habe es in der zweiten Hälfte «im Rahmen unserer Möglichkeiten gut gemacht».
Gladbachs Trainer Adi Hütter, dessen Mannschaft zu Hause weiterhin ohne Niederlage ist, freute sich dagegen «sehr über einen absolut verdienten Sieg. Mir war auch ganz wichtig, zu Null gespielt zu haben.»
Neuhaus mit guter Leistung
Überraschend hatte Hütter Nationalspieler Neuhaus in die Startelf gestellt. Der 24-Jährige, der seit dem siebten Spieltag zumindest beim Anpfiff noch auf der Ersatzbank Platz nehmen musste, hatte erst in der vergangenen Woche seine Situation öffentlich beklagt und mehr Spielzeit gefordert. Die Antwort von Trainer Hütter: «Trainieren, marschieren und Leistung bringen. Punkt. Aus.» Und Neuhaus hatte gleich gegen Fürth die Chance, dies auch umzusetzen.
Doch für den ersten Glanzpunkt sorgten seine Mitspieler: Nach Zuspiel des starken Kapitäns Lars Stindl traf Hofmann freistehend vor Marius Funk zum frühen 1:0. Aber 20 Minuten später sorgte dann Neuhaus für das Highlight. Nach einem verpatzen Abschlag von Keeper Funk schoss der Gladbacher den Ball aus rund 35 Metern ins leere Tor. «Das Tor macht nicht jeder. Das leere Tor von dort zu treffen, ist das eine. Aber man muss erst einmal die Idee haben. Er hat sehr gute Leistung gezeigt», lobte Hütter.
Fürth fehlten die Ideen
Der Fürther Torhüter Funk war trotz seines Fehlers noch der beste Spieler der Gäste. Mit zahlreichen Paraden verhinderte der 25-Jährige einen noch höheren Rückstand. Stindl stand zudem noch der Pfosten (37.) im Weg.
Dabei agierten die Fürther zeitweise durchaus mutig nach vorne, es fehlten jedoch schlicht die Ideen. Während sich die Abwehrspieler hinten zu viele Fehler leisteten, wurden vorne viele Angriffsversuche nicht konsequent zu Ende gespielt. So erlebte Gladbachs Torhüter Yann Sommer in seinem 300. Bundesligaspiel einen ganz ruhigen Nachmittag.
Sein Gegenüber musste allerdings auch in der zweiten Hälfte sein ganzes Können mehrfach aufbieten – und nach Hofmanns zweitem Treffer einmal mehr den Ball aus dem Netz holen.