Trainer-Wirbel bei Werder Bremen, Elfmeter-Ärger beim FC Schalke und ein überraschender Tabellenführer. Im Schatten des turbulenten Aufeinandertreffens der beiden Bundesligaabsteiger hat sich der SV Darmstadt 98 an die Tabellenspitze geschlichen – zumindest bis Mittwoch.
Dann könnten sich die von den offensivstarken Hessen mit 4:0 düpierten Kiez-Kicker des FC St. Pauli im Nachholspiel gegen den SV Sandhausen wieder Platz eins sichern.
Umstrittener Foulelfmeter
Die Schalker verpassten hingegen beim 1:1 Bremen durch einen sehr umstrittenen Foulelfmeter in der Nachspielzeit den fünften Auswärtssieg und die Chance, mit dem Tabellendritten gleichzuziehen. «Wir fühlen uns schlichtweg betrogen», sagte Schalkes Sport-Vorstand Peter Knäbel zur Elfmeterszene. Die im Niemandsland der Tabelle angesiedelten Bremer müssen sich nach dem Rücktritt von Markus Anfang im Zuge der Impfpass-Affäre nun einen neuen Trainer suchen.
Darmstadt erstmals Tabellenführer
Mit fünf Siegen und 20 Toren aus den vergangenen sechs Spielen haben die Darmstädter erstmals in dieser Saison die Spitzenposition übernommen und dabei auch noch den Tabellenführer gestürzt. «Wir waren in diesem berühmten Rausch», befand Trainer Torsten Lieberknecht. Aufstiegsträume reifen deshalb bei dem früheren Bundesligisten nicht. «Wir genießen diesen Moment natürlich, wissen aber auch, dass wir immer weiter dranbleiben müssen. Andere können von mir aus anfangen zu träumen, aber wir als Team werden es nicht machen», sagte Mannschaftskapitän Fabian Holland.
Klasseleistung des HSV
Hinter dem durch nur einen Punkt getrennten Spitzen-Quartett haben sich Altmeister 1. FC Nürnberg und der Hamburger SV positioniert. Die seit elf Spielen unbesiegten Hanseaten zeigten nach den vielen Punktverlusten durch insgesamt acht Remis eine Klasseleistung und fertigten den bisherigen Tabellenzweiten Jahn Regensburg mit 4:1 ab.
«Wir haben auch in den vergangenen Wochen und Monaten viele gute Spiele gemacht, aber heute haben wir uns dafür endlich mal belohnt, haben die Tore gemacht und absolut verdient gewonnen», sagte Torschütze Sonny Kittel.
Die Nürnberger feierten nach drei Pflichtspielniederlagen einen späten 2:1-Sieg beim SV Sandhausen und schoben sich auf den fünften Platz vor. «Wir können uns bei unseren Spielern, die von der Bank gekommen sind, bedanken. Die Jungs, die reingekommen sind, haben den Unterschied ausgemacht», sagte Trainer Robert Klauß.