Mit der Trennung von seinem deutschen Trainer Daniel Farke direkt nach dem ersten Saisonsieg hat Premier-League-Aufsteiger Norwich City in England für Verwunderung gesorgt.
«Ich bin mir nicht sicher, ob man das macht, nachdem man ein Spiel gewonnen hat, oder ob es damit noch fieser wird», sagte TV-Moderator Gary Lineker.
Nur wenige Stunden nach dem 2:1 bei Mitaufsteiger FC Brentford verkündete der Tabellenletzte das Aus für den 45-jährigen Farke. «Wir haben das Gefühl, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Wechsel ist», sagte Sportdirektor Stuart Webber, «um uns selbst die beste Möglichkeit zu geben, in der Premier League zu bleiben.»
Die Entscheidung war wohl schon vor dem Spiel gefallen, um sich in der Länderspielpause neu aufzustellen. Dabei hatte Webber Gerüchte über eine Trennung vor einer Woche noch als «Schande» bezeichnet. «Daniel jetzt in Frage zu stellen, wäre unglaublich unfair», sagte er dem «Guardian». «Wir stehen voll hinter Daniel, deshalb haben wir ihm im Sommer einen Vierjahresvertrag gegeben.» Nun also die Kehrtwende.
Farke war 2017 von Borussia Dortmund II zu Norwich City gekommen. Mit dem damaligen Zweitligisten schaffte er in seiner zweiten Saison den Aufstieg. Nach dem direkten Abstieg gelang die sofortige Rückkehr in die Premier League. Farkes Bilanz in Norwich: 208 Spiele, 87 Siege.