Im Prozess wegen versuchter Erpressung mit einem Sexvideo soll das Urteil gegen Real-Madrid-Stürmer Karim Benzema am 24. November fallen.
Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Versailles der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. Sie forderte wegen Beihilfe eine Bewährungsstrafe von zehn Monaten und eine Geldbuße von 75.000 Euro für den französischen Fußball-Nationalspieler. Seine Verteidigung plädierte übereinstimmenden Medienberichten zufolge auf Freispruch.
Neben Benzema stehen in dem Verfahren vier weitere Männer seit Mittwoch vor Gericht. Im Gegensatz zu dem 33-Jährigen wird ihnen nicht Beihilfe sondern versuchte Erpressung und in einem Fall Vertrauensmissbrauch vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft forderte für sie mehrjährige Haftstrafen und Geldbußen.
Der Fall geht auf den Juni 2015 zurück. Damals wurde dem französischen Mittelfeldspieler Mathieu Valbuena bei einem Anruf mit der Veröffentlichung eines intimen Videos gedroht, auf dem dieser zu sehen sein sollte. Es folgten weitere Nachrichten mit Bezug auf das Video. Hintergrund soll eine 25.000 Euro hohe Schuld einer der Männer sein, die beglichen werden sollte. Der Sender France Info berichtete, der Verdächtige solle das Video von Valbuenas Telefon gezogen haben.
Benzema-Valbuena-Gespräch im Zentrum
Im Zentrum der Vorwürfe gegen Benzema, der vor Gericht nicht persönlich erschien, steht ein privates Gespräch zwischen ihm und Valbuena über das Sexvideo einige Tage nach dem Anruf. Benzema soll dabei versucht haben, seinen Kollegen zu einem Gespräch mit einem Mittelmann zu überreden. Über Geld sei zwar nicht gesprochen worden, doch dies sei klar gewesen, sagte Valbuena. Benzema sei wissentlich Teil einer Strategie gewesen, hieß es von der Staatsanwaltschaft. Seine Verteidigung hatte die Vorwürfe zurückgewiesen.
Die Affäre hatte für die Betroffenen empfindliche Folgen. Wegen der Verwicklung hatte Benzema 2016 die EM im eigenen Land verpasst. Valbuena spielte damals ebenfalls nicht für das französische Team.