In Leverkusen steht für die Bayern im Topspiel ein Härtetest bevor. Die letzten vier der Tabelle treffen in direkten Duellen aufeinander – am achten Spieltag der Fußball-Bundesliga ist für Brisanz auf den Plätzen gesorgt. Immer mehr Zuschauer dürfen in die Stadien; kommen sie auch?
Spitzenspiel: Die Liga schaut nach Leverkusen. Spitzenreiter und Serienmeister Bayern tritt am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) bei Verfolger Bayer an. Die Münchner führen die Tabelle vor der punktgleichen Werkself wegen der besseren Tordifferenz an. Trainer Julian Nagelsmann freut sich seit Tagen «auf ein echtes Spitzenspiel». Das letzte Duell in Leverkusen gewannen die Münchner im Dezember durch ein Tor von Robert Lewandowski in der Nachspielzeit mit 2:1. «Nach dem letzten Heimspiel gegen die Bayern sind wir leider in ein kleines Loch gefallen. Ich bin mir aber sicher, dass uns so etwas dieses Mal nicht passieren wird – egal, wie die Partie am Ende ausgeht», sagte Abwehrmann Jonathan Tah vor dem Topspiel.
Justiz-Ärger: Ob der FC Bayern mit Verteidiger Lucas Hernández in Leverkusen und am kommenden Mittwoch in der Champions League in Lissabon antritt? Der Franzose soll am 19. Oktober vor einem Strafgericht in Madrid erscheinen. Dort soll Hernández laut einem Justizsprecher angeben, in welchem Gefängnis seiner Wahl er eine sechsmonatige Haftstrafe spätestens zehn Tage später antreten wird. Die Haftstrafe war schon 2019 verhängt worden. Hintergrund ist ein handgreiflicher Streit im Februar 2017 mit seiner damaligen Freundin und heutigen Frau. Von der Seite des Bayern-Stars gab es zunächst keine Stellungnahme.
Verfolger in Lauerstellung: Dortmunds Abwehrchef Mats Hummels bewertete den Saisonstart seiner Borussia unlängst mit der Note 2. Schließlich liegt der Tabellendritte nur einen Punkt hinter den Spitzenteams aus München und Leverkusen. Viel wird im Duell mit Mainz davon abhängen, wie das Team von Trainer Marco Rose die Ausfallliste kompensiert, die in der Länderspiel-Woche noch länger geworden ist. Dass der SC Freiburg als Vierter gleichauf mit dem BVB liegt, hätte vor der Saison kaum jemand erwartet. Gegen Vizemeister RB Leipzig wird sich zeigen, ob sich das Überraschungsteam mit der bisher stärksten Abwehr der Liga weiter in der Spitzengruppe etablieren kann. Das erste Spiel im neuen Europa-Park Stadion ist eine zusätzliche Motivation.
Kellerduell 1: Bei vier starken Gegnern war der VfL Bochum bisher zu Gast: In Wolfsburg, München, Leipzig und Köln blieb der Aufsteiger sieglos. Eine Auswärtsbilanz von 1:13 Toren verheißt nichts Gutes für das nächste Spiel. Doch Gastgeber Greuther Fürth war bisher nicht unbedingt erfolgreicher und wartet noch auf den ersten Heimsieg in der Bundesliga. Am Samstag treffen Letzter und Vorletzter der Liga aufeinander.
Kellerduell 2: Am Sonntag besucht Arminia Bielefeld seinen Tabellennachbarn in Augsburg. Nur ein Punkt trennt den FCA von der Arminia auf dem 16. Platz. Bislang konnte Augsburg nur gegen Borussia Mönchengladbach einen Sieg erringen. Bielefeld blieb in dieser Saison sieglos, spielte aber in vier von sieben Spielen unentschieden. Die Statistik spricht für den Gastgeber: Augsburg verlor keines der sechs Pflichtspiele gegen Bielefeld.
Kommen die Fans? Die Bundesliga-Stadien können mit Hilfe der 3G- bzw. 2G-Regeln wieder bis auf den letzten verfügbaren Platz mit Zuschauern gefüllt werden. Im Topspiel am Sonntag zwischen Bayer Leverkusen und Bayern München dürfen erstmals seit 19 Monaten wieder an die 30.000 Fans in die BayArena. Borussia Dortmund rechnet am Samstag im Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 mit 60.000 Fans. Im neuen Freiburger Stadion dürfen beim Premieren-Spiel 20.000 dabei sein. «Wir hoffen, dass die Zuschauer voll mit uns mitgehen und die Jungs vorwärts peitschen», sagt Trainer Christian Streich. Spannend wird sein, wie sich die Zuschauer verhalten, denn die Corona-Pandemie hat dem Stellenwert des Fußballs geschadet. Schon zuletzt hatten die Vereine Probleme, die angebotene Zuschauerkapazität auszulasten. Der 1. FC Union Berlin war am Donnerstag mit dem Eilantrag vor dem Verwaltungsgericht gescheitert, die erlaubte Zuschauerkapazität im Stadion An der Alten Försterei auf maximal 18.000 zu erhöhen.