Hertha BSC will sich bei der Suche nach einem neuen Geschäftsführer nicht treiben lassen.
Einen Tag nach Bekanntwerden der Beendigung des Engagements von Carsten Schmidt aus privaten Gründen nach nicht einmal einem Jahr betonte Vereinspräsident Werner Gegenbauer: «Es gibt klare Vorstellungen, was uns fehlen wird und was wir zu füllen haben. Es ist jetzt aber nicht der Ort dafür. Wir brauchen keine Schnellschüsse.»
Schmidt hatte den Posten erst am 1. Dezember vergangenen Jahres übernommen. Am Dienstag hatte der 58 Jahre alte ehemalige Sky-Chef gemeinsam mit dem Verein aus «ausschließlich unauflösbaren privaten Gründen aufgrund von Krankheit in meinem direkten familiären Umfeld» den Vertrag aufgelöst.
Schmidt: «Mache mir keine Sorgen»
Schmidt selbst sieht den sportlich schon wieder kriselnden Fußball-Bundesligisten trotz seines Ausscheidens aus der Geschäftsleitung für die Zukunft gut aufgestellt. «Ich mache mir keine Sorgen, dass der Club in ein Vakuum schlittert», sagte er.
Schmidt betonte auch, dass es zu keinem Zeitpunkt einen Riss in der Zusammenarbeit gegeben habe. Er selbst sah aber keine andere Möglichkeit. «Hertha BSC hat einen CEO mit 100 Prozent verdient, das kann ich nicht mehr bedienen.» Mit schwerer Stimme sprach er von einem der schlechtesten Jahre im privaten Sinne.
Gegenbauer hatte in den Gesprächen mit Schmidt zuvor versucht, Lösungen für eine Weiterbeschäftigung zu finden. «Ich bedaure es sehr, dass alles das, was angestoßen ist, wir nicht mehr gemeinsam bearbeiten und ernten können», sagte Gegenbauer mit Blick auf das Projekt «Goldelse». In mehreren Maßnahmen über die kommenden Jahre soll der Verein dadurch bessere Strukturen erhalten.
Die Aufgaben von Schmidt übernehmen zunächst Sportchef Fredi Bobic und Finanzchef Ingo Schiller.