Viele Profifußballer aus den oberen Ligen posten auf den sozialen Netzwerken. Aber auch Kicker aus den unteren Klassen sind auf den Social-Media-Kanälen aktiv. Manche sind dabei erfolgreicher als die Profis.
«Die Million war das große Ziel. Ich dachte, das dauert fünf, sechs, sieben Jahre. Doch dann kam die Million relativ schnell», sagt Pascal Gurk, der für den West-Regionalligisten VfB Homberg die Außenbahn beackert und in der Freizeit kleine Videos mit einer Länge von bis zu 15 Sekunden mit seinen Kunststücken am Ball ins Netz stellt.
Gemeinsam mit seinem Bruder Marcel, zweimaliger deutscher Meister im Freestyle, konnten beide die Reichweite schnell steigern: «Vier, fünf Monate später war die zweite Million da, jetzt stehen wir noch 50.000 vor der dritten Million. Das ist sehr beeindruckend, wenn man überlegt, wie viel Menschen das sind.»
Für Christoph Bertling, stellvertretender Leiter des Instituts für Kommunikation- und Medienforschung an der Deutschen Sporthochschule Köln, keine Überraschung. «Man merkt, dass Social-Media-Kanäle eine enorme Bedeutung im Sport bekommen haben», sagt Bertling, «in der Zeit der Pandemie haben diese Kanäle noch einmal an Wichtigkeit zugenommen.»
Das Feld der Anbieter ist dabei zwar breit gefächert, hat laut Bertling aber die Gemeinsamkeit, «das Bild, das die Sportler von ihrer Sportart haben, zu vermitteln. Es ist eine Perspektive im Eigeninteresse – es ist eine Art Vermarktung.»