Trainer Michael Köllner von Fußball-Drittligist TSV 1860 München darf nun doch nicht beim Spiel beim Halleschen FC am Sonntag (13.00 Uhr) dabei sein.
Nach Angaben von 1860 verweigerten der Oberbürgermeister von Halle und das Gesundheitsamt der Stadt dem Coach nach einem Corona-Fall in der Münchner Mannschaft den Zutritt zur Partie. Die Stadt Halle bestätigte dies auf Anfrage und verteidigte die Entscheidung.
Zuvor gab es einiges Hin und Her in der Frage, ob Köllner dabei sein darf. Erst hieß es laut Angaben von 1860 nach einer Entscheidung der zuständigen Behörde, dass alle nicht vollständig geimpften Mitglieder aus Stab und Mannschaft wegen des Corona-Falls weiterhin in Quarantäne bleiben. Köllner ist zwar geimpft, aber der Zeitraum nach der Impfung reichte demnach noch nicht aus. Am Freitag teilte der Club wiederum mit, Köllner dürfe unter strengsten Hygienevorgaben an der Linie stehen. Dies ist nun aber doch wieder nicht der Fall.
Erlaubnis des Münchners Gesundheitsamtes
«Wir akzeptieren die Entscheidung, aber wir akzeptieren sie nur unter großer Missbilligung», sagte Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel in der Mitteilung. Von den Entscheidern in Halle sei kein triftiger Grund für eine Gefahr durch Köllners Einsatz aufgezeigt worden, erklärte Gozenzel und verwies auf die Erlaubnis des Münchners Gesundheitsamtes für den 51-Jährigen.
In einer Stellungnahme der Stadt Halle hieß es, weder 1860 noch das Münchner Gesundheitsamt seien auf sie zugekommen. Die Kommune habe über die Sozialen Medien von dem Vorgang erfahren und sei dann an das Münchner Gesundheitsamt herangetreten. Bei der Entscheidung, Köllner nicht ins Stadion zu lassen, habe man sich an den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts orientiert. Zudem sei dies keine Entscheidung des Oberbürgermeisters gewesen, der derzeit suspendiert sei.
Nach Angaben des Münchner Gesundheitsamts habe Köllner am 8. September Kontakt zu einer corona-positiv-getesteten Person. Gleichzeitig sei dessen Impfung noch nicht vollwirksam; der vollständige Impfschutz trete erst ab dem 18. September ein. Nach den Empfehlungen des RKI würde auch eine Quarantäne-Verkürzung erst zum kommenden Dienstag wirksam werden. «Hinzu kommt: Offenbar hat das Münchner Gesundheitsamt einen medizinischen Grund gesehen, die Quarantäne auszusprechen», so ein Stadtsprecher weiter. «Andernfalls hätte keine Ausnahmegenehmigung mit Auflagen erteilt, sondern die Quarantäne hätte aufgehoben werden müssen.»