Präsident Herbert Hainer vom FC Bayern München erwartet als Folge der Corona-Krise einen vermehrten Einstieg von Investoren im internationalen Fußball.
«Ich glaube, dass mehr Geld von außen reinkommen wird», sagte Hainer auf dem SpoBis-Kongress in Düsseldorf: «Zum einen, weil viele Clubs durch die Corona-Krise gebeutelt sind, teilweise schon davor. Zum anderen würde es dem Sport nicht schlecht tun, wenn professionelleres Management in die Clubs reinkommt. Nicht jeder Club und jeder Verband ist schließlich so geführt, dass automatisch Erfolg reinkommt.»
Die Investoren könnten sich durchaus nicht nur für die Top-Vereine interessieren, sondern auch für die kleineren mit Potenzial, glaubt Hainer. «Es gibt unterschiedliche Motive. Aber wer auf Rendite schaut, geht dort rein, wo er Wachstums-Möglichkeiten sieht», sagte Hainer und sieht auch in der Einflussnahme ins Tagesgeschäft Vorteile für Vereine: «Wenn jemand weiß, wie man erfolgreich Unternehmen aufbaut, dieses Wissen weitergibt und nicht glaubt, er sei der bessere Trainer, dann ist das sehr Erfolg versprechend.»
Super League erstmal vom Tisch
Daran, dass irgendwann eine Super League kommt, glaubt der 67-Jährige nach dem Scheitern des ersten Anlaufs nicht. «Ich will das nicht für alle Ewigkeiten von der Hand weisen. Aber kurzfristig wird sie sicher nicht kommen», sagte Hainer: «Dafür war der Aufschlag zu hart.»
Zudem wiederholte er seine Forderung nach einer Gehaltsobergrenze. «Es braucht eine Reglementierung bei Spielegerhaltern, Transfersummen und Beratergehältern», sagte Hainer: «Es wurde schon lange darüber gesprochen, es ist nie passiert. Vielleicht ist die Krise eine Chance, das Thema jetzt anzupacken, damit der Sport überleben kann.»
Für nicht sinnvoll hält Hainer die angedachte Umstellung auf einen Zwei-Jahres-Rhythmus bei der Austragung von Weltmeisterschaften. Auf die Frage, ob der FC Bayern seine Spieler dann nicht abstellen würde, sagte der Präsident: «Wir würden nicht per se sagen, wir machen nicht mehr mit. Aber wir würden im Vorfeld ganz klar unsere Position beziehen. Ich bin der Meinung, dass es nicht vernünftig ist.»