Geschäftsführer Oliver Mintzlaff von RB Leipzig trauert seinem früheren Trainer Julian Nagelsmann nach dessen Abgang zum Liga-Rivalen FC Bayern «an keinem einzigen» Tag hinterher.
«So ist der Profisport», sagte der 46-Jährige der «Sport Bild». Er sei Nagelsmann «sehr dankbar (…), aber nun haben wir einen neuen Chefcoach, auf den ich mich sehr gefreut habe», ergänzte Mintzlaff vor dem Wiedersehen mit Nagelsmann im Top-Spiel der Fußball-Bundesliga am Samstag mit Blick auf RB-Trainer Jesse Marsch.
Wechsel Teil des Geschäfts
Die Wechsel von Nagelsmann und der Spieler Marcel Sabitzer und Dayot Upamecano zum Konkurrenten aus München empfindet Mintzlaff als Teil des Geschäfts. «Wir stehen in Leipzig jetzt nicht vor einem leeren Regal. Trainer und Spieler, die jetzt bei uns sind, befinden sich ebenso im obersten Fach wie diejenigen, die gegangen sind», sagte der Chef des Vize-Meisters aus Sachsen. «Bayern hat uns also nicht leergekauft, zumal wir den Wechseln von Julian Nagelsmann und Marcel Sabitzer letztendlich ja auch zugestimmt haben.»
Mintzlaff bestätigte zudem, dass sich die Münchner auch mit Leipzigs Konrad Laimer beschäftigt haben. Es habe «nur eine Kontaktaufnahme zwischen dem FC Bayern und dem Spieler» gegeben, «nicht aber zwischen den Bayern und uns. Für uns ist dieses Vorgehen nicht neu, daher hat es bei uns auch zu keinerlei Aktionismus geführt», sagte Mintzlaff.
Der Vorstandschef hob zudem die Qualitäten des neuen RB-Trainers hervor. «Jesse Marsch versprüht viel positive Energie, lebt den Teamgedanken vor, nimmt alle mit und tut sehr viel dafür, dass sich unser Wir-Gefühl noch weiter stärkt», sagte er. Sportlich lässt der Erfolg des US-Amerikaners aber noch auf sich warten. Aus den ersten drei Bundesliga-Spielen gab es nur drei Punkte. «Natürlich müssen wir mit unserer hohen Qualität im Kader anfangen zu punkten, denn wir wollen wieder in die Champions League. Aber wir lassen uns als Entscheidungsträger nicht von der Tabelle treiben», sagte Mintzlaff.