Der frühere Fußball-Nationalspieler Philipp Lahm (40) hat die Vergabe der WM 2034 an Saudi-Arabien kritisiert. «Es ist wichtig, dass Großereignisse in demokratischen Ländern stattfinden», sagte der Weltmeister von 2014 in der Sendung «Blickpunkt Sport» im BR und erinnerte dabei an Olympia in Paris und die EM in Deutschland in diesem Jahr. Lahm war bei der Europameisterschaft selbst Turnierdirektor.
Saudi-Arabien sei zwar in seiner Region «mit 36 Millionen Einwohner das Land mit der größten Bevölkerungsdichte. Sie sind fußballinteressiert. Aber unter anderen politischen Bedingungen würde ich diese WM dann vergeben», sagte Lahm. Man sei auch «im Vereinssport gewohnt, dass demokratisch entschieden wird und das ist in Saudi-Arabien nicht der Fall.»
Lahm: «Irgendwas kann da nicht passen»
Die Fußball-WM 2030 und 2034 wurden im Schnellverfahren und in einer Online-Abstimmung des Weltverbandes FIFA vergeben. Die Endrunde 2030 findet in Spanien, Marokko und Portugal sowie für jeweils ein Eröffnungsspiel in Argentinien, Paraguay und Uruguay statt.
Die WM 2034 wird in Saudi-Arabien ausgetragen, das für seine Menschenrechtslage kritisiert wird. Die Endrunden wurden im Paket vergeben. Es gab keine Gegenkandidaten.
«Wie es dann vergeben wurde, eben dass dann zwei Weltmeisterschaften zeitgleich vergeben werden in einer Abstimmung, man konnte nicht für die WM 2030 abstimmen und für die 2034, sondern man musste bei beidem Ja oder Nein sagen», merkte Lahm an. «Das sind Grundvoraussetzungen, wo ich sage: Irgendwas kann da bei der Vergabe nicht passen.»